Bundesliga

"Falschspieler" Stafylidis: Wieder wichtig, aber Zukunft offen

Bochums Allrounder vor seinem 100. Bundesliga-Einsatz

"Falschspieler" Stafylidis: Wieder wichtig, aber Zukunft offen

Reingebissen, aber mit unklarer Zukunft: Bochums Kostas Stafylidis.

Reingebissen, aber mit unklarer Zukunft: Bochums Kostas Stafylidis. IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Nach der frustrierenden Endphase bei der TSG Hoffenheim fand Kostas Stafylidis in Bochum sportlich sein Glück. Der griechische Nationalspieler war zunächst ausgeliehen, wurde im vorigen Jahr dann fest verpflichtet. Schon der frühere Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz lobte die Flexibilität des kantigen Profis, seinen "positiven Spirit" und seine Mentalität.

Der 29-Jährige findet sich im defensiven Mittelfeld zurecht, kann links oder auch rechts in der Viererkette verteidigen, die Position links ist ihm allerdings am liebsten. Dort allerdings hätte er momentan Danilo Soares und Dominique Heintz vor sich, benötigt wird er viel dringender auf der rechten Seite.

Immerhin hat er dort den zuvor gesetzten Saidy Janko abgehängt; in dieser Woche wird auch der langjährige Platzhirsch Cristian Gamboa wieder in den Kampf um die Plätze in der Startelf eingreifen und versuchen, Stafylidis zu verdrängen.

Spiele des Vfl Bochum

Der hat allerdings seine Chance beim Schopf gepackt und vollauf überzeugt, mit großer Aufmerksamkeit in der Defensive, äußerst zweikampfstark und robust, und nicht nur einmal zeigte er bei seinen Offensivaktionen, dass er gefährlich zu flanken versteht und auch über einen ordentlichen Abschluss verfügt.

In Frankfurt hätte er überdies einen Assist für sich verbuchen müssen, seine feine Freistoß-Flanke von der linken Seite köpfte Anthony Losilla allerdings freistehend knapp über den Kasten. So oder so, Stafylidis hat sich seinen Platz in der Mannschaft erkämpft und wird sich auch so schnell nicht verdrängen lassen.

Bitterer Abschied aus Hoffenheim

Und die Vergangenheit? Zumindest die Schlussphase seiner Zeit in Hoffenheim hat der kantige Defensivstratege nicht in allerbester Erinnerung. Zunächst hatte er eine Schulterverletzung und dann einen Bruch des Schienbeinkopfes erlitten und fiel quasi für die Saison 2020/21 komplett aus. Danach spielte er bei der TSG keine Rolle mehr, Bochum griff zu, und als Leihspieler an der Castroper Straße bewährte sich der einsatzfreudige Verteidiger, der anschließend fest verpflichtet wurde und einen Vertrag bis Juni 2023 unterschrieb.

Am Ostersonntag im Kellerduell mit dem VfB Stuttgart wird Stafylidis seinen 100. Einsatz in der Bundesliga vermutlich in der Bochumer Startelf erleben. Wie es allerdings mit ihm weitergeht, ist noch nicht geklärt. Es liegt auf der Hand, dass der VfL den zuverlässigen Abwehrmann gerne weiter binden würde, aber das ist natürlich nur ein Thema, wenn der Klassenerhalt gelingt. Entsprechende Gespräche sind zurückgestellt, offenbar kann sich Stafylidis vorstellen zu bleiben, wenn der Klassenverbleib eingetütet ist.

Auf neue Konkurrenz im Kampf um den Platz rechts in der Viererkette muss sich Stafylidis freilich einstellen. Cristian Gamboa macht weitere Fortschritte; er wird, so Trainer Thomas Letsch, in dieser Woche zumindest Teile des Mannschafts-Trainings absolvieren können.

Oliver Bitter

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt gegen VfL Bochum