Erfurts Trainer Stefan Emmerling ging das vorerst letzte Drittligaspiel im Vergleich zur 0:3-Auswärtsniederlage beim SV Meppen vierfach verändert an: Kwame, Laurito, Chantzopoulos und Rüdiger liefen von Beginn an auf, Razeek, Kaffenberger (Fersenentzündung), Ludwig und Bieber (beide Bank) mussten weichen.
Bei den Gästen aus Würzburg wechselte Michael Schiele nach dem 1:1 gegen Sonnenhof Großaspach dreimal Personal: Schuppan, Skarlatidis und Bytyqi begannen für Neumann (Bank), Kohls und Wagner (5. Gelbe).
Die Partie begann mit einem Ausrufezeichen der Hausherren, bei denen Huth bereits in der vierten Minute geschickt wurde, sich gut gegen Hansen durchsetzte und zur 1:0-Führung einnetzte. Angepeitscht durch die Fans auf den Rängen zeigte der designierte Absteiger auch in der Folge eine gute Leistung, konnte aber nicht verhindern, dass Würzburg immer besser ins Spiel fand und sich selbst Chancen erspielte. So traf Baumann in der besten Szene lediglich das Außennetz (17.).
3. Liga, 38. Spieltag
Baumann und Ademi nicht zu stoppen
Wenig später sorgte ein gutes Zusammenspiel des Würzburger Angriffsduos für den Ausgleich. Baumann erlief einen Ball auf der Außenbahn, zog nach innen und legte im richtigen Moment quer auf Ademi, der den Ball zum 1:1 über die Linie drückte (23.). In der Folge übernahmen die Kickers mehr und mehr das Kommando und näherten sich dem Führungstreffer an. Doch nach Pass von Baumann verpasste Ademi und Göbel scheiterte freistehend vor dem leeren Tor (37.). Da kurz vor dem Pausenpfiff Klewin einen Kopfball von Baumann über die Latte lenkte, ging es mit dem 1:1 in die Pause.
Nach Wiederanpfiff hatte Erfurt erneut die Chance auf die schnelle Führung, doch einen Brückner-Freistoß konnte Drewes klären und den Abpraller setzte Laurito über das Tor (48.). Und so drehte Würzburg letztlich die Partie: Ademi erlief ein hohes Zuspiel, tanzte Klewin aus und legte quer auf Skarlatidis, der zum 2:1 einschob (54.). Zehn Minuten später zappelte der Ball erneut im Erfurter Tor, doch der Kopfball-Treffer zählte nicht, da Baumann beim Zuspiel von Schuppan im Abseits gestanden hatte (64.).
Emotionale Wechsel
Spielerisch plätscherten die letzten Drittligaminuten der Erfurter vor sich hin – Würzburg spielte nach vorne, scheiterte in der besten Szene in Person von Baumann aber an Klewin und dem Pfosten (76.), von Erfurt war wenig zu sehen. Emotional hatte es die Schlussviertelstunde durchaus in sich: Zunächst wurde Bieber, einst Publikumsliebling in Würzburg, eingewechselt und von beiden Fanlagern gefeiert (70.), wenig später machte Laurito Platz für Kraulich und beendete damit nach fünf Jahren seine Zeit bei Rot-Weiß Erfurt (75.). Den Schlusspunkt setzte dann Baumann, der eine scharfe Flanke von Mast zum 3:1-Endstand über die Linie drückte.
Somit schaffte es Erfurt letztlich zwar nicht, sich mit Zählbarem aus der Liga zu verabschieden, dennoch gelang dem Drittliga-Dino und seinen Anhängern, die nach Abpfiff noch minutenlang sangen, ein würdevoller Abgang.