Eingelocht: Ioannis Amanatidis (re.) freut sich mit Benjamin Köhler. dpa
Der MSV Duisburg musste im Vergleich zum 0:0 bei den Bayern auf Roque Junior (Oberschenkelprobleme), Schlicke (Erkältung), Lavric (familiäre Gründe) und Idrissou (Rotsperre) verzichten. Filipescu und Fernando bildeten das neue Innenverteidigerduo, in der Offensive liefen Ishiaku und - etwas überraschend - Ailton auf. Nach dem 2:2 gegen Schalke sah Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel keine Veranlassung für weitreichende Änderungen. Lediglich Russ (Muskelfaserriss im Oberschenkel) musste passen. Für ihn begann Chris im defensiven Mittelfeld.
Von Beginn an kristallisierte sich die Eintracht als das spielstärkere Team heraus. Die ersatzgeschwächten Duisburger ließen sich immer weiter in die eigene Hälfte drängen. Abgesehen von einem Fernschuss von Grlic (7.) - Pröll boxte das Leder zur Seite weg - strahlten die Meidericher in der Anfangsphase keine Torgefahr aus.
Ein wenig agiler wirkte die Eintracht. In der 15. Minute prüfte Amanatidis erstmals Keeper Starke - und nur vier Minuten später hatten die Hessen die Riesenchance zur Führung. Die Duisburger Defensive übersah den gestarteten Köhler komplett. Doch der 27-Jährige machte so ziemlich alles falsch. Allein vor dem Tor wollte er querlegen anstatt den Abschluss selbst zu suchen, doch der inzwischen zurückgeeilte Fernando hatte den Braten gerochen und klärte die Situation mit einer Grätsche.
Der 17. Spieltag
Auch wenn die Funkel-Truppe agiler und kombinationssicherer wirkte - wirkliche Torgefahr strahlte auch Frankfurt nur selten aus. Die Abwehrreihen standen hüben wie drüben sicher, die Partie verkam immer mehr zum Langeweiler. Bis Amanatidis die MSV-Arena aufweckte! Der Grieche nahm fünf Minuten vor dem Seitenwechsel einen sehenswerten Außenrist-Pass von Fink auf, schüttelte Weber ab und versenkte das Leder über Starke hinweg unter der Latte. Bis zur Pause zeigten die pomadig wirkenden Duisburger keine Reaktion.
Auch die erste Gelegenheit im zweiten Durchgang gehörte den Frankfurtern. Und dabei ging's kurios zu. Fink verlängerte per Kopf auf den völlig freistehenden Toski, der nur vier Meter vor dem Tor stand. Der 20-Jährige stellte den Spielbetrieb aber weitgehend ein, weil er dachte, die Situation sei wegen Abseits schon abgepfiffen. Dem war allerdings nicht so (50.).
Aufregung um Fernando: Der Brasilianer verletzte sich schwer. Landsmann Ailton bittet um Hilfe. dpa
In der 54. Minute schlug dann das Verletzungspech bei Duisburg gleich doppelt zu. Nach Ishiakus Auswechslung in der 32. Minute meldeten sich auch Willi und Fernando, der in der Luft mit Chris zusammenprallte und das Bewusstsein vorübergehend verlor, ab. Damit war das Wechselkontingent der Bommer-Truppe schon früh verbaucht, das Lazarett dafür proppenvoll.
Den "Zebras" war das Bemühen nach den erneuten personellen Tiefschlägen nicht abzusprechen. Doch in der Offensive fehlte ein Vollstrecker. Weder Ailton noch Daun konnten sich bemerkbar machen, blieben beinahe unsichtbar. Und wenn sie sich mal zeigten, klappte das Zusammenspiel nicht. Bei Dauns Pass stand Ailton knapp im Abseits (65.), das Abspiel des Brasilianers seinerseits aus eigentlich guter Schussposition schnappte sich Pröll im letzten Moment (77.).
Die Frankfurter überstanden diese kurz Druckphase, ohne ernsthaft in Verlegenheit zu kommen. In der Schlussviertelstunde tat Duisburg viel zu wenig, um noch den Ausgleich zu erzielen. Keeper Markus Pröll musste kein einziges Mal eingreifen. Die Hessen verpassten unterdessen eine Vorentscheidung, da sie zu schlampig mit den sich bietenden Räumen bei den Konterchancen umgingen.
Zum Rückrundenauftakt trifft Duisburg am Samstag auf Borussia Dortmund. Frankfurt tritt zeitgleich in Berlin an.