Das Duell der Aufsteiger geriet zu einem echten Trauerspiel. Die von ihrer defensiven Zusammensetzung ohnehin mehr Kampf als Kultur versprechende Duisburger Mannschaft fand kein probates Mittel, die tief gestaffelten, ausschließlich auf Vorsicht bedachten Gäste entscheidend zu behelligen. Bielefeld verweigerte jede Mithilfe beim Zustandekommen einer besseren Partie.
Gegen die zum vierten Mal in Folge in unveränderter Formation spielende Arminia krempelte MSV- Trainer Friedhelm Funkel seine Elf gründlich um. Reiter, Bicanic und Osthoff räumten ihre Plätze; Puschmann, Wolters und Marin nahmen sie ein. Wohlert, zuletzt als Abfangjäger oder Sonderbewacher im defensiven Mittelfeld eingesetzt, kehrte ins Abwehrzentrum zurück.
Dort stutzte er Senkrechtstarter Reina die Flügel, leistete sich aber eine Reihe von Fehlern im Spielaufbau, die den Gesamteindruck trübten. Nijhuis, erneut ein Muster an Einsatzfreude und Zuverlässigkeit, nahm Kuntz aus dem Spiel. Zentral defensiv ging Hopp auf die Verfolgung von Breitkreutz.
Bielefeld attackierte Marin durch Schäfer und Salou durch Meißner. Reeb stellt sich Zeyer entgegen, Maas kreuzte mit Puschmann die Klingen. Überraschend machten die Gäste in der trostlosen Partie, die die Leidensfähigkeit der Anhänger beider Lager über Gebühr strapazierte, überhaupt keine Anstalten, selbst die Initiative zu ergreifen.
Ausschließlich defensiv orientiert, reduzierte die Arminia im krampfhaften Bemühen, keine Konterräume zu öffnen, ihre Anstrengungen darauf, ein engmaschiges Netz in der eigenen Hälfte zu spannen und Schaden vom eigenen Tor fernzuhalten. Reeb und Maas ließen in der Mitte kaum Schlupflöcher.
Duisburg investierte Kampf und Laufbereitschaft, enthielt sich dabei jedoch jeglicher Form von spielerischer Kreativität. Torszenen besaßen Seltenheitswert. Weder im Kernbereich des Mittelfeldes (Zeyer, Puschmann) noch auf den Flügeln (Wolters, Hirsch) zündete der Funken. In der Spitze tauchte Marin total unter. Salou, der sich besser bewegte, wich häufig nach rechts aus, um sich Meißners Zugriff zu entziehen. Allein Nijhuis, der auffallend häufig in die Bielefelder Hälfte vorrückte, verbreitete Gefahr.
Nur unwesentlich besser wurde die Partie nach Wiederbeginn. Immerhin versuchten jetzt auch noch Wolters, der sich nach schwachem Start auf der rechten Seite merklich steigerte, und Skoog (produktiver als Marin) den Grauschleier über dem Wedaustadion wegzuziehen. Bielefeld hielt an seiner Verhinderungstaktik fest, beschränkte sich weiter nur darauf zu reagieren. Bezeichnend, daß MSV-Keeper Gill die einzige Möglichkeit der Arminia noch begünstigte.
Es berichten Robin Halle und Thomas Hennecke