Bundesliga

Ducksch und die Beschwerden: "Ich muss mich da zügeln"

Acht von neun Gelben Karten der Kategorie "unnötig"

Ducksch und die Beschwerden: "Ich muss mich da zügeln"

Gelb gesehen: Marvin Ducksch sammelt zu viele Verwarnungen - auch in seinen Augen.

Gelb gesehen: Marvin Ducksch sammelt zu viele Verwarnungen - auch in seinen Augen. IMAGO/Eibner

Auch in Frankfurt war es in der 77. Minute wieder so weit: Marvin Ducksch sah die Gelbe Karte, diesmal hatte er sich bei Schiedsrichter Robert Hartmann ausdrucksstark über ein vermeintliches Foul in der Entstehung des 1:1-Endstands von Eintracht-Torschütze Tuta beschwert. In allen drei jüngsten Partien wurde der Angreifer des SV Werder Bremen nun also verwarnt: gegen den VfL Wolfsburg genauso wegen Reklamierens wie im Spiel zuvor bei Union Berlin.

Neun Gelbe Karten haben sich so mittlerweile über die Saison angesammelt, und bemerkenswert ist, dass nur eine davon auf ein Foul von Ducksch zurückzuführen ist, am 1. Spieltag gegen den FC Bayern. Eine Verwarnung wurde zudem für seine Schwalbe gegen Darmstadt ausgesprochen, alles andere waren geahndete Beschwerden des Angreifers. Darauf angesprochen hatte Werder-Coach Ole Werner schon vor dem Frankfurt-Spiel erklärt: "Er weiß, dass jetzt nicht mehr allzu viele Karten dazukommen dürfen."

Ducksch: "Dann zahle ich gern"

Nun zeigte sich Ducksch, dem in den verbliebenen sechs Bundesliga-Spielen also noch eine zweite Gelb-Sperre droht, zumindest selbst einsichtig: "Ich muss mich da irgendwie zügeln", sagte der 30-Jährige: "Aber das sind einfach Emotionen, weil ich das Spiel gewinnen möchte und dann in einigen Situationen mit dem Schiedsrichter nicht zufrieden bin." Er versuche sich damit auch "ein Stück weit für die Mannschaft einzusetzen", so Ducksch - obwohl er nun mal selbst den Preis dafür zahlen muss: Neben den Verwarnungen an sich würden "unnötige" Gelb-Auslöser laut Werner auch "über die Mannschaftskasse sanktioniert".

Für den Bremer Profi offenbar verkraftbar: "Wenn ich uns dadurch helfen kann, zahle ich gerne für das Meckern." Angesichts seines vorbelasteten Karten-Kontos sagte er aber auch: "Vielleicht macht das im nächsten Spiel mal jemand anderes." Denn: Werder braucht Ducksch, im Angriff ist der zweimalige deutsche Nationalstürmer weiterhin gesetzt - trotz einer anhaltenden Treffer-Durststrecke von acht Ligaspielen.

Tore und Vorlagen? "Daran messe ich mich nicht"

"Tore und Vorlagen sind mir nicht so wichtig", entgegnete Ducksch daraufhin: "Ich habe schon immer gesagt, dass ich mich daran nicht messe. Ich versuche, der Mannschaft zu helfen." Nicht nur gegenüber den Schiedsrichtern. "Und ich bin mir auch sicher, dass in den nächsten Spielen die eine oder andere Torvorlage oder das Tor auch kommen wird", so der Werder-Profi weiter. In Frankfurt war das ja nur offiziell nicht der Fall: Sein scharf getretener Freistoß hatte das 1:0 eigentlich entscheidend auf den Weg gebracht, nur traf eben nicht Abnehmer Jens Stage direkt, sondern erst Milos Veljkovic per Abstauber.

Tim Lüddecke

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