Dynamo-Coach Ralf Loose musste nach dem 2:2 beim SC Paderborn auf seinen gelbgesperrten Top-Scorer Poté (neun Tore/vier Vorlagen) verzichten. Für ihn rückte Fort in den Sturm. Außerdem gab Torwart Kirsten sein Zweitliga-Startelfdebüt. Er ersetzte den verletzten Hesl (Fingerbruch).
Duisburgs Trainer Oliver Reck konnte im Jahr 2012 noch kein Spiel gewinnen. Im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den FC St. Pauli stellte er zweifach um: Baljak ersetzte Jula im Sturmzentrum und Sukalo kehrte nach überstandenem Virus-Infekt ins Team zurück. Der Slowene nahm überraschenderweise nicht seine angestammte Position im defensiven Mittelfeld ein, sondern arbeitete Baljak als hängende Spitze zu.
Fort vergibt die einzige Großchance
In der Anfangsphase war klar erkenntlich, dass die Dresdner Brust breiter war als die der Duisburger. Dynamo suchte direkt den Weg nach vorne und kam bevorzugt über den rechten Flügel. Der MSV stand tief und baute das Spiel geduldig auf. Viele Kurzpässe in der eigenen Hälfte gaben den Gästen Sicherheit, nach vorne agierten die Zebras aber sehr verhalten und mit langen Bällen auch wenig effektiv.
Kaum wurde Duisburg ein wenig mutiger, entstand die erste Großchance für die Sachsen: Nach einem tollen Konter setzte Solga Fort in Szene. Frei vor Wiedwald scheiterte der Stürmer aber an einer tollen Parade des MSV-Keepers (12.).
Die Zebras konnten dagegen kaum Akzente setzen. Das Aufbauspiel die Gäste war zu langsam und behäbig. Im Mittelfeld fehlte es an kreativen Ideen und offensiven Impulsen. Auch die taktische Marschroute der Dresdner, die ab der Mittellinie Pressing spielten und kernig in die Zweikämpfe gingen, schmeckte den Duisburgern überhaupt nicht. So blieb der noch unerfahrene Dynamo-Torwart Kirsten nahezu beschäftigungslos und es ging torlos in die Kabinen.
Doppelschlag: Zwei Tore in zwei Minuten
Der 23. Spieltag
Den zweiten Durchgang begannen die Zebras deutlich mutiger. Reck setzte ein Signal und brachte mit Kastrati für Bajic einen Stürmer für einen Innenverteidiger. Die erste Möglichkeit erspielten sich aber die Sachsen: Dedic beschäftigte sechs (!) Duisburger vor dem Strafraum und zog ab. Wiedwald begrub das Leder aber sicher unter sich (51.).
So verpuffte Recks Halbzeitwechsel schnell. Stattdessen drängte Dresden auf die Führung - mit Erfolg: Koch wurde am rechten Flügel freigespielt und flankte nach innen. Am Fünfmetereck schraubte sich Fort in die Luft und wuchtete den Ball mit dem Kopf ins lange Eck (57.). Der Schock steckte den Zebras offenbar tief in den Knochen, denn die Abwehr zeigte krasse Auflösungserscheinungen. Dynamo-Torwart Kirsten schlug das Leder per Abstoß nach vorne, wo Dedic plötzlich frei vor Wiedwald auftauchte und mit einem Direktschuss auf 2:0 erhöhen konnte (59.).
Fortan verwaltete Dresden das Ergebnis und lauerte auf Kontergelegenheiten. Der MSV fand einfach keinen Weg in diese Partie und kam, wenn überhaupt, nur durch Standards in Tornähe. Reck probierte alles und warf mit Zahorski (63.) und Lazok (77.) zwei weitere Angreifer ins Spiel. Durchschlagskraft entwickelten die Gäste dadurch aber nicht. Stattdessen hatte erst Trojan (81.) und dann Dedic (88.) die Chance zum 3:0, doch beide schlossen zu unplatziert ab.
Dresden gastiert am kommenden Freitag (18 Uhr) beim VfL Bochum. Zeitgleich empfängt Duisburg die SpVgg Greuther Fürth.
Perfektes Startelf-Debüt: Dynamo-Torwart Benjamin Kirsten (grünes Trikot) spielte zu null und bereitete einen Treffer vor. picture alliance