Dresdens Trainer Ralf Loose musste nach dem auf den Rot-gesperrten Losilla verzichten und beorderte dafür Franke in die Startelf. Außerdem ersetzte Jänicke Trojan.
Bochums Coach Karsten Neitzel stellte seine Mannschaft im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Union Berlin auf zwei Positionen um: Im Tor verdrängte Esser Heerwagen. In der Innenverteidigung vertrat Eyjolfsson den Gelb-gesperrten Maltritz.
Esser stoppt Dynamos, dann trifft Aydin
Auf dem mit Schnee überzuckerten Rasen im Glücksgas-Stadion fackelten beide Teams nicht lange und suchten sofort den Abschluss auf diesem schwierigen Geläuf. Erst zielte Dabrowski von der Strafraumgrenze nur haarscharf neben den Pfosten (3.), dann begann bei Dynamo das Scheibenschießen: Jänicke (5.), Ouali (6., 9.) und Poté (7.) scheiterten an Esser, dann traf Gueye die Latte (9.).
Bochum taumelte in dieser Phase wie ein angezählter Boxer und wirkte komplett verunsichert. Dresden schaffte es aber nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Mitten in dieser kritischen Phase gelang dem VfL der "Lucky-Punch" aus dem Nichts: Tasaka flankte von links auf den Elfmeterpunkt, wo Aydin Jungwirth anköpfte. Der Ball landete vor den Füßen des Stürmers, der zum 1:0 einschob (17.). Dieser Treffer stellte den Spielverlauf komplett auf den Kopf. Doch es kam noch schlimmer für die Sachsen: Einen Tasaka-Freistoß köpfte Goretzka aufs Tor, Kirsten funkte mit einer Parade dazwischen, war bei Dabrowskis Abstauber dann aber machtlos - 2:0 (25.)!
Eyjolffson sieht Rot
Dresden brauchte ein paar Minuten, um diesen doppelten Schocker zu verdauen. Dann bauten die Hausherren wieder Druck auf. Dabei sprangen deutlich weniger Strafraumszenen heraus als in der ersten halben Stunde, dafür wurde es in den Zweikämpfen ruppiger. Schiedsrichter Manuel Gräfe zeigte binnen sieben Minuten dreimal Gelb und einmal Rot: Bochums Eyjolffson ließ sich zu einer Tätlichkeit hinreißen und trat nach einem harten Zweikampf auf den am Boden liegenden Kitambala (35.). Der VfL stemmte sich in Unterzahl mit voller Kraft gegen die anstürmenden Dynamos und rettete das 2:0 in die Pause.
Gelb-Rot für Schuppan
Der 18. Spieltag
Zu Beginn der zweiten Halbzeit füllte Neitzel die freigewordene Innenverteidigerposition mit Acquistapace auf. Dafür blieb Stürmer Dedic in der Kabine (46.). Diese Maßnahme versprach eine sehr defensive Einstellung der Gäste. Und tatsächlich: Der VfL stand massiert und engmaschig in der eigenen Hälfte. Dresden hatte zwar mehr Ballbesitz, schaffte es aber nicht, diese Beton-Abwehr zu sprengen.
Auch im weiteren Verlauf fehlte es den Sachsen an Ideen, Kreativität und Durchschlagskraft. Taten sich endlich mal Lücken auf, standen sich die Dynamos selbst im Weg (61.). Bochum verteidigte leidenschaftlich und setzte vereinzelt auf Konter. Bei einem solchen griff der bereits vorbelastete Schuppan ans Knie des davongeeilten Tasaka und sah dafür die Ampelkarte (67.). Fortan hieß es zehn gegen zehn.
Loose versuchte mit einem Doppelwechsel - Pepic und Solga kamen - neue Impulse zu setzen (68.). Die erhoffte positive Wirkung blieb aber aus. Einzig Savic verbuchte noch eine Großchance, zielte aus nur acht Metern aber über den Querbalken (80.). Ansonsten operierten die Hausherren fast ausschließlich mit langen Bällen, die nur selten einen Abnehmer fanden. Bochum setzte weiter auf Konter, spielte nach vorne aber meist zu unsauber.
Kramer tanzt Dynamos aus und erhöht auf 3:0
In den Schlussminuten setzten die Gäste dann noch einen drauf: Kramer spazierte durch den gegnerischen Strafraum, umkurvte drei Dresdner Abwehrspieler wie Slalomstangen und schob zum 3:0 ein (88.). Der Schlusspunkt einer kuriosen Partie.
Dynamo Dresden muss beim letzten Spiel des Jahres 2012 am Sonntag (13.30 Uhr) auswärts bei 1860 München ran. Bochum hat zeitgleich ein Heimspiel gegen den SC Paderborn.