Dortmunds Trainer Scala ersetzte Chapuisat durch Ricken, brachte mit Herrlich nur einen Stürmer, der durch Möller als hängende Spitze unterstützt wurde. Und abwechselnd gingen auch die Spieler auf den Halbpositionen mit nach vorn: Ricken meistens auf rechts, But auf links. Die Schalker boten in Ermangelung von Alternativen mit Eijkelkamp (kam für Max) ebenfalls nur eine Spitze auf, dahinter zwei offensive Mittelfelfeldspieler mit Wilmots und Klujew. Im Mittelfeld mußten Müller und Anfang Platz machen für Kurz und den wieder genesenen Wilmots. In der Schalker Abwehr übernahm der sehr starke De Kock BVB-Stürmer Herrlich, meldete den Borussen fast ab und gewann zudem jedes Duell in der Luft, Linke bemühte sich, die Kreise von Möller einzuengen - mit weniger Erfolg. Möller tauchte zwar in der zweiten Halbzeit lange ab, setzte dennoch einige Akzente. Probleme hatten die Gäste vor der Pause immer dann, wenn Ricken seinen Gegenspieler Van Hoogdalem mal wieder stehenließ und das dadurch entstandene Loch auf der linken Schalker Abwehrseite nutzte. Ansonsten gestatteten die kompakten Schalker der Dortmunder Offensivabteilung kaum Freiräume. Das änderte sich in der hochklassigen zweiten Hälfte, als die Gäste ihre Defensivtaktik modifizieren mußten, Thon nicht mehr hinter der Abwehr spielte, Trainer Stevens zudem den offensiven Anderbrügge für den defensiven Kurz brachte. Die Dortmunder, vor der Pause spielerisch deutlich überlegen, ließen sich auch durch den Schalker Ausgleichstreffer nicht schocken, schlugen umgehend zurück - und brachten damit noch mehr Würze in das ohnehin schon sehr ansehnliche Spiel. Allerdings: Erst zwei Standardsituationen (erst überraschte But den falsch reagierenden Schalker Keeper Lehmann, dann gelang Möller ein Kunstschuß) konnten die sichere Abwehrformation der Gäste knacken. Dennoch gaben die Dortmunder den Ton an. Angeführt von den Youngstern But und Ricken, aber auch von Sousa, der zwar nicht immer glänzen konnte, aber das Duell mit Wilmots für sich entschied. Nach einer Ruhephase zu Beginn der zweiten Hälfte warfen die Dortmunder ihre technische Überlegenheit in die Waagschale, waren mit schnellem und direktem Spiel immer gefährlich. Daß sie dennoch nur einen Punkt im Westfalenstadion behielten, war der Schalker Verbissenheit und einer falschen Eckball-Entscheidung des Schiri- Assistenten Margenberg zuzuschreiben.