Hamburgs Paolo Guerrero erzielt das 1:0, BVB-Keeper Roman Weidenfeller und Markus Brzenska kommen zu spät. dpa
Bei Borussia Dortmund gab es im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Berlin eine personelle Umstellung: Mehmet Akgün spielte für Marc-André Kruska. Florian Kringe rückte ins Mittelfeld vor, Akgün übernahm den rechten Platz in der Vierer-Abwehr-Kette. Hamburgs Coach Huub Stevens sah nach dem 1:0 gegen Nürnberg keinen Anlass zu Veränderungen und vertraute jener Startelf, die auch gegen die Franken begann.
Kaum hatten sich die Akteure auf dem Rasen sortiert, lag der Hamburger SV auch schon in Führung. BVB-Keeper Weidenfeller schlug einen Ball hoch in Mitte, wo Jarolim per Kopf direkt auf Guerrero passte. Der peruanische Nationalstürmer ließ sich nicht zweimal bitten und vollendete mit einem Linksschuss ins rechte Toreck (7.).
Die Hanseaten waren auch in der Folgezeit präsenter, während die Westfalen am frühen Rückstand zu knabbern hatten. Das Stevens-Team ließ Ball und Gegner laufen, war in den Zweikämpfen meistens einen Schritt schneller und besaß auch die bessere Spielanlage. Dortmund wirkte nervös und schenkte das Mittelfeld fast her. Allerdings konnte der HSV kein Kapital aus der Verunsicherung der Hausherren schlagen, zwei Distanzschüsse von de Jong (15.) und van der Vaart (18.) verfehlten ihr Ziel.
Der 7. Spieltag
Im Angriff blieb die Doll-Truppe im ersten Durchgang vieles schuldig. Aus dem Spiel heraus bot sich nur eine einzige Möglichkeit, als Klimowicz nach 25 Minuten nur knapp eine Hereingabe von Kringe verpasste. Die beste Möglichkeit vergab Petric mit einem Freistoß nach 38 Minuten, den HSV-Keeper Rost glänzend parierte.
Zwar bot sich auch den Hamburgern lange Zeit mehr keine Möglichkeit, doch kurz vor Pausenpfiff nutzten die Hanseaten eine weitere Schläfrigkeit der Borussen aus. Rost schlug weit auf die rechte Seite ab, Guerrero ließ Wörns im wahrsten Sinne des Wortes stehen und der freistehende van der Vaart bedankte sich mit dem 2:0 (42.). Symptomatisch, dass dem HSV drei Stationen für das zweite Tor genügten. Mit einem Pfeifkonzert wurden die BVB-Spieler in die Kabinen verabschiedet.
HSV-Coach Huub Stevens hatte am Dienstag mehr zu Lachen als BVB-Trainer Thomas Doll. imago
Zur zweiten Halbzeit kam beim Hamburger SV Nationalspieler Piotr Trochowski für Castelen. Der BVB nahm keine weiteren Änderungen vor, nachdem kurz vor der Pause bereits Buckley Federico ersetzte. Und die Westfalen suchten sofort die Initiative. Allerdings bremsten sie sich in ihrem Vorwärtsgang nur wenige Minuten selbst, als Kringe wegen wiederholten Foulspiels mit der "Ampelkarte" des Feldes verwiesen wurde (51.).
Damit nahm das Unheil für den BVB endgültig seinen Lauf. Zwar gaben sich die Schwarz-Gelben auch in Unterzahl nicht auf, doch die cleveren Hamburger hatten das Spiel jederzeit unter Kontrolle. Das Stevens-Team war auf Ballbesitz bedacht und wartete auf weitere Fehler der Westfalen. Und diese spielten den Hanseaten prompt in die Karten. Brzenska vertändelte nach einem Stockfehler den Ball, Olic schnappte sich das Spielgerät und schob von der Strafraumgrenze zum 3:0 ein.
Damit war das Spiel gelaufen. Demoralisierende Dortmunder beschränkten sich nun darauf, dass das Ergebnis nicht noch höher ausfiel und warteten sehnlichst auf den Schlusspfiff. Der HSV startete noch einige gute Konter und hätte bei konsequenterer Chancenverwertung sogar noch höher gewinnen können.
Nach zwei Niederlagen in Folgen versucht Borussia Dortmund nun am Samstag beim Karlsruher SC wieder in die Erfolgsspur zu finden. Der Hamburger SV erwartet ebenfalls am Samstag den VfL Wolfsburg.