Bundesliga

Werder Bremen: Der nächste Anlauf beim Rashica-Transfer

Ausstiegsklausel nach Abstieg

Der nächste Werder-Anlauf beim Rashica-Transfer

Milot Rashicas Zeit in Bremen neigt sich dem Ende zu.

Milot Rashicas Zeit in Bremen neigt sich dem Ende zu. imago images

Für einige Sekunden war nicht endgültig geklärt, ob sich Milot Rashica mit einem Treffer in seinem letzten Spiel für den SV Werder verabschieden würde. Sein Anschlusstor zum zwischenzeitlichen 1:4 gegen Borussia Mönchengladbach wurde aufgrund einer Abseitsstellung zunächst abgepfiffen, anschließend vom Videobeweis aber doch als einwandfrei eingestuft. Das dritte Saisontor (davon ein Elfmeter) des Kosovaren konnte den Bremer Abstieg allerdings auch nicht mehr verhindern.

Dass der 24-Jährige im wichtigsten Spiel der Saison erst in der 67. Minute eingewechselt worden war, markierte einen passenden Schlusspunkt für das bevorstehende unglückliche Ende der gemeinsamen Zusammenarbeit. Durch den persönlichen Abwärtstrend des Spielers und dem missratenen Timing des Vereins, Rashica zu verkaufen, werden Werder am Ende enorme Einnahmen durch die Lappen gegangen sein.

Spielersteckbrief Rashica
Rashica

Rashica Milot

Nach der Durchbruch-Saison 2018/19 in der Bundesliga (26 Spiele, neun Tore, fünf Vorlagen) hatte dem Klub eine 30-Millionen-Euro-Offerte von Premier-League-Klub Aston Villa für den Offensivspieler vorgelegen. Doch in Bremen spekulierte man in Vor-Corona-Zeiten - als der internationale Transfermarkt mit Geld teilweise noch überschwemmt wurde - auf ein Angebot von rund 50 Millionen Euro. Die Verantwortlichen verzockten sich.

Nach Einbruch der Pandemie und dem Fast-Abstieg in der Vorsaison (Rashicas Bilanz: 28 Spiele, acht Tore, sieben Vorlagen) kam ein Wechsel zu RB Leipzig erneut aufgrund der Ablöseverhandlungen nicht zu Stande, die gebotenen 15 Millionen Euro plus Nachzahlungen reichten Werder im vergangenen August nicht aus. Rund zwei Monate später scheiterte in den letzten Stunden vor Ende des Sommertransferfensters auch ein Leih-Deal mit Bayer Leverkusen, bei der Kaufoption konnte man sich wieder nicht einigen. Gleiches galt für ein Interesse von Hertha BSC in der vergangenen Winter-Transferperiode. Noch immer rief Werder für eine Ablöse einer Kaufoption rund 15 Millionen Euro auf.

Abstieg macht Ausstiegsklausel möglich

Es darf nun also bezweifelt werden, ob ein Jahr vor Vertragsende des Spielers noch irgendein Verein eine annähernd so hohe Summe bieten wird. Durch den Abstieg gibt es laut kicker-Informationen zumindest die theoretische Möglichkeit, dass Rashica den Verein dank einer Ausstiegsklausel in Höhe von 15 Millionen Euro direkt verlassen könnte. Im Vorjahr hätte RB Leipzig diese womöglich gerne gezogen - doch die Bremer hielten in der Relegation gerade noch die Klasse. Mit einem Abgang Rashicas ist spätestens bis zum Werder-Trainingsauftakt in drei Wochen zu rechnen.

Tim Lüddecke

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