Die ungewöhnliche hohe Anzahl für beide Lilien-Torleute dokumentiert, dass viele Bälle zu Esser und Heuer Fernandes zurückgespielt werden. Die Passquoten von 64,6 Prozent für den Ersatzmann und 54,9 Prozent für den Stammkeeper sind durchschnittlich.
Ihre originäre Aufgabe besteht schließlich auch nicht im Spielaufbau, sondern im Halten von gegnerischen Torschüssen. Die mit Abstand beste Passquote besitzt übrigens Hamit Altintop: 82,3 Prozent seiner Pässe finden einen Abnehmer, er spielt mit 48 Pässen pro 90 Minuten durchschnittlich die meisten.
Esser und Altintop waren in den vergangenen Wochen entscheidende Figuren für den Aufschwung unter Trainer Torsten Frings. Beim 2:1 gegen Schalke erwies sich der Keeper als Elfmetertöter, am vergangenen Wochenende genoss er in Hamburg (2:1) den Gewinn der ersten Auswärtspunkte, womit der rechnerische Abstieg zum zweiten Mal vertagt wurde. "Ich hoffe, dass wir es noch ein bisschen in die Länge ziehen können", meint Esser.
Spätestens seit dem 2:3 beim FC Ingolstadt sind in Darmstadt die Hoffnungen auf den Klassenerhalt endgültig verflogen. Esser: "Es ist immer so, dass man besser spielt, wenn der Druck weg ist." Eine Rechnung, wie es zumindest theoretisch noch reichen könnte, will der 29-Jährige deswegen nicht aufmachen: "Ich konzentriere mich auf das nächste Spiel."
Es ist immer so, dass man besser spielt, wenn der Druck weg ist.
Michael Esser
Am Samstag gastiert der SC Freiburg am „Bölle“. Für Darmstadt wird es zu 99,9 Prozent das vorletzte Heimspiel in der Bundesliga sein. Michael Ebert