Dass es am Böllenfalltor nicht mehr um allzu viel ging, machte schon die Heidenheimer Startaufstellung klar. Ersatztorwart Eicher durfte erstmals in dieser Saison beginnen, Stammkeeper Müller saß nur auf der Bank. Im Vergleich zum 2:1 gegen Sandhausen spielten außerdem Sessa (kurz vor Anpfiff für den eigentlich vorgesehenen Geipl nachgerückt) und Pick für Leipertz (Teilriss am Innenband) und Kerschbaumer (Bank).
Das Team von der Ostalb erwischte in einem munteren Zweitligaspiel den besseren Start, Kühlwetter (2.) und Kleindienst (5.) prüften Schuhen bereits früh, ehe der FCH dann mal wieder nach einer Standardsituation zuschlug: Thomalla verlängerte eine Pick-Ecke ins Zentrum, wo der Ball dem überraschten Hüsing ins Gesicht und von dort ins rechte Eck prallte - ein eher unfreiwilliges Kopfballtor (12.).
Zweimal Flanke Holland, zweimal Tor: Darmstadt dreht das Spiel
Die Lilien, die im Vergleich zum 2:1 in Hannover mit Clemens statt des angeschlagenen Ex-Heidenheimers Skarke begannen, fanden aber die passende Antwort: Nach Hollands Halbfeldflanke setzte sich Rapp robust gegen zwei Gegenspieler durch und köpfte zum schnellen Ausgleich ein (18.). Ersatzmann Eicher hatte zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht eingreifen müssen, konnte sich dann aber kurze Zeit nach dem Ausgleich gegen einen Palsson-Schuss auszeichnen (21.).
In der Folge beruhigte sich die Partie deutlich, vor beiden Toren passierte nur noch wenig. Auch von SVD-Stürmer Dursun war trotz seiner Aussichten auf die Torjägerkrone der 2. Liga nichts zu sehen - doch seine erste Chance nutzte der 29-Jährige dann direkt: Holland flankte aus fast identischer Position wie beim Ausgleich an den zweiten Pfosten, wo Dursun sich von Hüsing abgesetzt hatte und aus kurzer Distanz zum 2:1 abnahm (40.) - gleichzeitig auch der Pausenstand, da Schuhen auf der Gegenseite stark gegen Sessa parierte (44.).
Dursun dreht auf - und schnürt den Viererpack
Zur Pause wechselte FCH-Coach Schmidt doppelt, brachte Mohr und Rittmüller für Kühlwetter und Busch - doch sein Team fand nicht mehr so recht ins Spiel. Stattdessen zeigte Dursun seine ganze Qualität und legte zwei weitere Tore auf dem Weg in Richtung Zweitliga-Kanone nach: Zunächst versetzte er nach Clemens' Steckpass FCH-Keeper Eicher gleich zweimal und vollendete durch Hüsings Beine zum 3:1 (54.), nur kurz darauf finalisierte er einen tollen Angriff über Palsson und Mehlem ins kurze Eck zum Dreierpack (59.).
Doch damit nicht genug: Nachdem Heidenheim zwischenzeitlich durch Thomalla (73.) und Kleindienst (77.) beste Chancen ausgelassen hat, erteilte Dursun den Gästen eine Lektion in Sachen Effizienz und machte aus seiner vierten Chance auch noch sein viertes Tor: Nach einem abgefälschten Palsson-Schuss schaltete der Stürmer am schnellsten und schnürte den Viererpack (83.).
Damit zog Dursun in der Torjägerliste vorbei an HSV-Stürmer Terodde, der beim 2:3 in Osnabrück ohne Torerfolg blieb. Mit zwei Treffern Rückstand war er ins Spiel gegangen, ins finale Saisonspiel in Kiel am kommenden Samstag (15.30 Uhr) geht Dursun nun mit zwei Toren Vorsprung. Heidenheim empfängt zur gleichen Zeit den Karlsruher SC.