Beide Trainer setzten auf Kontinuität. Der Cottbuser Trainer Claus-Dieter Wollitz ließ dieselbe Startelf auflaufen, die mit 2:1 in Bielefeld gewonnen hatte. Auch Karlsruhes Coach Markus Schupp sah nach dem 3:0-Heimerfolg gegen Alemannia Aachen keinen Grund, Änderungen vorzunehmen.
Gerade einmal 19 Sekunden waren gespielt, da zappelte der Ball bereits im Netz! Adlung entwischte nach dem Anstoß auf der linken Seite und flankte scharf in die Mitte zu Petersen, der den Ball mit der Brust annahm und aus 14 Metern mit links ins rechte Eck vollendete. Sämtliche taktischen Überlegungen der Badener waren somit über den Haufen geworfen, doch der KSC zeigte sich unbeeindruckt und drängte fortan auf den Ausgleich. Die Karlsruher erspielten sich rasch mehr Ballbesitz und kreierten auch zugleich erste gute Gelegenheiten durch Chrisantus (5., 7.) und Langkamp (13.).
Der KSC machte das Spiel, Energie die Tore! Kronaveter zog eine Ecke von rechts an den ersten Pfosten, wo Aduobes Klärungsversuch bei Kruska landete. Dieser zimmerte das Leder von der Strafraumgrenze in die Maschen zum 2:0 (16.). Energie hatte nun alles in der Hand, doch die Schupp-Elf bewies enorme Moral und spielte weiter forsch nach vorne. Karlsruhe zog ein sehenswertes Kurzpassspiel auf und deckte damit zahlreiche Schwächen in der gegnerischen Hintermannschaft auf. Die besseren Chancen hatten aber weiterhin die Lausitzer (Petersen, 24.).
Der 3. Spieltag
Zwei Minuten später klingelte es dann erstmals auf der anderen Seite. Nach einer kurz ausgeführten Ecke von links flankte Staffeldt mit Effet an den zweiten Pfosten, wo Kurth Chrisantus aus den Augen verlor. Der Nigerianer bedankte sich und verkürzte per Kopf aus kurzer Distanz. Das war der Auftakt zur einer furiosen Phase der Gäste, die bereits in der 29. Minute ausglichen. Fink legte nach hinten für Mutzel ab, der den Ball aus 17 Metern zentraler Position ins Tor nagelte.
Damit aber nicht genug, denn nur fünf Minuten später fand Staffeldts sehenswerter Diagonalpass Fink, der FCE-Keeper Kirschbaum mit einem präzisen Schuss von der Strafraumkante ins rechte Eck keine Chance ließ. Nach 40 Minuten musste Kirschbaum erneut hinter sich greifen. Wieder war Staffeldt der Ausgangspunkt. Diesmal bereitete er für Iashvili vor, der den Ball aus 18 Metern mit links zum 4:2-Halbzeitstand versenkte.
Das Scheibenschießen geht nach der Pause weiter
Komm in meine Arme: Kapitän Iashvili wird nach seinem Tor von Fink beglückwünscht. picture-alliance
"Pele" Wollitz reagierte auf die Abwehrschwäche seiner Mannschaft und brachte nach dem Seitenwechsel Bittroff für Soma. Stabilität verlieh diese Maßnahme der FCE-Abwehr zunächst aber nicht, so hätte Iashvili kurz nach Wiederanpfiff erneut treffen können. Der Georgier jagte das Leder aber knapp über die Latte (46.). Kurz darauf machte es Schäfer noch präziser und traf genau den Querbalken (51.), ehe Staffeldt jubeln durfte. Brzenska verschätzte sich bei Iashvilis Pass in die Gasse, sodass Staffeldt im Sechzehner frei vor Kirschbaum auftauchte und aus 14 Metern ins linke Eck vollendete (55.).
Danach gönnten sich beide Mannschaften eine kurze Verschnaufpause, ehe es wieder voll aufs Ganze ging. Wollitz brachte Shao und Reimerink, die den Irrsinn an die Spitze trieben. Zuerst verkürzte der Chinese per direktem Freistoß aus rund 30 Metern (66.), ehe er als Vorlagengeber glänzte. Nicht ließ Shaos Freistoß aus 24 Metern nur nach vorne abprallen, wo Petersen goldrichtig stand und abstaubte (70.). Nur drei Zeigerumdrehungen später war das 5:5 geschafft: Reimerink kam im Sechzehner etwas glücklich ans Leder und setzte dann zum Solo an. Der Niederländer vernaschte Aduobe und markierte den vielumjubelten Ausgleich.
Beide Mannschaften gaben sich mit dem Remis aber nicht zufrieden und drängten auf die Entscheidung. Allerdings ließen bei den Hausherren nun die Kräfte nach, sodass der KSC wieder Oberwasser bekam. Und die Gäste trafen noch einmal. Der eingewechselte Nguyen netzte aus spitzem Winkel ein, durfte dann aber nicht jubeln, weil Schiedsrichter Florian Steuer auf Foul für die Badener entschied und diesen damit einen klaren Vorteil nahm (84.). Weil zwei Minuten später Timm im Eins-gegen-eins an Kirschbaum scheiterte, blieb es letztlich beim leistungsgerechten Unentschieden.
Am 4. Spieltag bekommt es Cottbus am kommenden Freitag auswärts um 18 Uhr mit Alemannia Aachen zu tun. Am Samstag trifft Karlsruhe um 13 Uhr zu Hause auf den SC Paderborn.