Am 12. Spieltag vergrößerte sich der Abstand zwischen Bayern und dem direkten Verfolger Bremen auf fünf Punkte, Werder unterlag in der Allianz-Arena mit 1:3 . Ein Sieg gegen die "Wölfe" war also Pflicht, um den Anschluss nicht ganz zu verlieren. Trainer Thomas Schaaf baute in der Abwehr dabei auf Fahrenhorst, der Andreasen verdrängte. Auf der Gegenseite musste Wolfsburgs Coach Holger Fach im Vergleich zum 1:1 -Unentschieden in Köln auf den gesperrten Hofland (vier Spiele Sperre nach Schiedsrichterbeleidigung) verzichten. Für den Niederländer stand Quiroga in der Anfangsformation.
Bremen begann von der ersten Sekunde an bissig und stürmte mit starkem Zug zum Tor nach vorne. Zunächst zielte Micoud mit seinem Aufsetzer aus 18 Metern knapp daneben (1.), dann klingelte es schon in der 5. Minute im Tor der Wolfsburger: Bei einem Freistoß setzte sich Owomoyela in der rechten Strafraumhälfte gegen Franz durch und passte auf Baumann, der aus fünf Metern mit viel Übersicht den Ball flach in die Maschen beförderte. Die Schaaf-Elf dominierte danach weiter das Geschehen, mit sicherem Kombinationsspiel stellten sie die "Wölfe" immer wieder vor schwierige Aufgaben. Erst nach einer Viertelstunde löste der VfL diese besser. Über den Kampf drängten die Niedersachsen ihren Kontrahenten zurück und neutralisierten das Bremer Übergewicht. Darunter litt das Niveau der Partie. Das Tempo sank, die Fehlpassquote nahm durch die aggressivere Spielweise zu und das Geschehen bündelte sich im Mittelfeld. Wolfsburg war im Angriffsspiel bemüht, konnte sich aber gegen die dichte Bremer Abwehr nicht durchsetzen. Ein Mal wurde es knifflig, als Menseguez im Zweikampf mit Fahrenhorst zu Fall kam, aber die Pfeife von Schiedsrichter Dr. Fleischer blieb stumm (14.). Der SV Werder wurde immer dann gefährlich, wenn der VfL aufgerückt war und den Ball vertändelte. Dann ging es schnell, aber die Konter wurden zu leichtfertig verschenkt, wie beispielsweise in der 27. Minute: Der agile Klose spielte Quiroga aus und schoss aus 20 Metern weit über das Tor. Gegen Ende des ersten Durchgangs drehte Werder noch mal auf, allen voran Borowski. Erst schoss er nur um Zentimeter vorbei (39.), danach zielte der Nationalspieler kurz vor Jentzsch über das Tor (41.), aber im dritten Versuch klappte es: Ein Zuspiel von Valdez nahm der Bremer direkt. Tskitishvili blockte ab, doch dann traf Borowski aus 15 Metern ins linke untere Toreck (43.). Das war gleichzeitig der Pausenstand.
Auch nach dem Seitenwechsel kam die Offensiv-Abteilung der Gäste nicht in die Gänge. Die beiden Spitzen Hanke und Klimowicz fanden keine Bindung zum Spiel. Auch in der Abwehr deckten die Bremer weitere Nachlässigkeiten auf. Die Schaaf-Elf knüpfte da an, wo sie in der ersten Hälfte aufhörte – nämlich beim Toreschießen. In der 52. Minute war es erneut Borowski: Micoud scheiterte zunächst an Jentzsch. Der Franzose behielt die Kugel und gab zu Klose weiter, der für Borowski auflegte. Der Nationalspieler nahm den Ball direkt und traf aus 25 Metern ins rechte untere Toreck. Wolfsburg gab sich aber noch nicht auf und schaffte in der 57. Minute den Anschluss: Menseguez passte zu Karhan, der das Leder mit der Hacke auf Klimowicz weiterleitete. Der Argentinier lief auf Reinke zu, umkurvte den Bremer Keeper und erzielte das 3:1. Werder beeindruckte das wenig und lieferte die prompte Antwort: Micoud trat einen Eckball an den Fünfmeterraum, wo sich Klose im Kopfballduell gegen Quiroga durchsetzte. Der Bremer verwandelte souverän (59.). Nach diesen drei Toren bemühten sich die Bremer, das Spiel zu beruhigen. Sie zogen sich zurück und überließen dem VfL das Feld. Die Fach-Elf konnte aber mit dem gewonnenen Platz nichts anfangen und so kam es in der 72. Minute noch bitterer für die Niedersachsen: Borowski brachte eine Ecke vor den Fünfmeterraum. Dort stieg Naldo hoch und war vor Franz am Ball. Das Leder flog unter die Latte ins Netz. Jentzsch konnte die Kugel nicht mehr entscheidend ablenken. Am Ende ergab sich der VfL seinem Schicksal. Den Schlusspunkt setzte Klose, als er einen katastrophalen Rückpass von Quiroga, der den Nationalspieler übersah, dankend annahm und locker seinen 14. Saisontreffer markierte (84.).
In der zweiten Runde des DFB-Pokal gegen die "Wölfe" konnte Werder das Spiel erst im Elfmeterschießen für sich entscheiden ( 5:4 ). Dieses Bundesliga-Duell war aber praktisch schon mit den beiden Toren in der ersten Hälfte entschieden. Im zweiten Durchgang wurde eine starke Bremer Leistung mit weiteren vier Toren belohnt. Wolfsburg kam nie wirklich ins Spiel und wurde für die schwache Abwehrleistung konsequent bestraft.