Es sollte eine nette Geste sein. Werder-Coach Dörner schickte nach knapp einer Stunde Oldtimer Frank Neubarth zu einem letzten Bundesliga-Einsatz aufs Spielfeld. Doch damit begann Werders Verhängnis. Der "Lange", zuvor drei Monate lang verletzt ausgefallen, nahm die Libero-Position ein, der bisherige Abwehrchef Wolter wurde Manndecker.
In der Bremer Hintermannschaft herrschte fortan ein heilloses Durcheinander. Keine Ordnung, keine Abstimmung mehr - die Schalker nutzten das Chaos zu zwei Treffern, mit denen sie ihren fünften Auswärtssieg unter Dach und Fach brachten. Beide Torschützen, "Joker" Wagner und Anderbrügge, kamen ungehindert zum Schuß, Werders Abwehrspielern fehlte der Durchblick.
Weniger leichtfertig ging Schalkes Trainer mit der Position des Abwehrchefs um. Thon fehlte nach seiner Knie-Operation, doch mit Dooley fand Berger einen bewähren und sicheren Ersatzmann.
Keine Probleme bereitete es auch den Gelsenkirchenern, daß Werder nur mit einer festen Spitze (Hobsch) antrat, neben ihm aber mit Cardoso und Basler zwei ausgesprochen offensive Mittelfeldspieler immer wieder nach vorn stießen. Weitgehend wirkungslos allerdings, denn Cardoso steckt noch immer im Formtief und Basler hatte gegen seinen Bewacher Eigenrauch erhebliche Probleme.
Es berichten Bernd Jankowski und Hubert Meyer