Bremens Trainer Viktor Skripnik stellte nach dem 1:1 bei Hertha BSC einmal um: Für Eggestein feierte der wiedergenesene Santiago Garcia sein Saisondebüt.
Gladbachs Coach Lucien Favre feilte gegenüber der 1:2-Niederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 mit zwei Veränderungen an seiner Startelf: Für Korb und Traoré rückten Brouwers sowie Nordtveit (nach abgelaufener Sperre) ins Team.
Die Fans im ausverkauften Weserstadion erlebten eine ausgeglichene Anfangsphase. Die Defensivreihen der Kontrahenten präsentierten sich bei Offensivaktionen des Gegners zunächst stabil - sowohl Bremen, das das Mittelfeld mit langen Pässen zu überbrücken suchte, als auch Gladbach mit Kombinationsspiel tauchten zunächst nicht in der gefährlich Zone auf.
Gladbach übersteht starke Werder-Phase
Dies änderte sich nach gut zehn Minuten. Xhakas unangenehmer Fernschuss rief erstmals Wiedwald auf den Plan (11.), der Keeper war auch nach Raffaels Solo auf dem Posten (18.). Zwischenzeitlich hatte Bargfrede die Borussen-Abwehr erstmals etwas in Aufregung versetzt (17.), danach begann nach 20 Minuten eine starke Bremer Phase. Chancen durch Johansson nach einer Ecke (21.), Vestergaard (21.) und Junuzovic (26.) jeweils mit einem direkten Freistoß sowie Ujah per Kopf (27.) waren Ausdruck der Überlegenheit von Werder, die aber letztlich vorerst ohne Ertrag blieb.
Johansson vom Punkt - Stindl kontert
Was war mit dem VfL? Die Favre-Elf brachte wenig zustande, die gefürchteten Stafetten liefen nicht wirklich flüssig, Ballverluste und Fehlpässe waren an der Tagesordnung. Apropos Ballverlust: Raffaels verlorener Zweikampf gegen Johannsson mündete in einen Konter, bei dem Ujah im Strafraumduell mit Schulz zu Fall kam. Referee Zwayer entschied auf Elfmeter. Johannsson verwandelte mit seinem ersten Saisontor sicher (39.).
Zwei Minuten nach dem Rückstand verpasste Hazard nach leicht verpatzter Ballannahme frei vor Wiedwald den Ausgleich, der aber vor der Pause doch noch fiel: Hazard steckte durch auf Stindl, der sich halbrechts im Sechzehner gegen Gebre-Selassie behauptete und per Flachschuss ins rechte Eck - leicht abgefälscht von seinem Gegenspieler - aus elf Metern auf 1:1 stellte (45.).
Der 3. Spieltag
Mit Ulisses Garcias Knaller von der Strafraumgrenze knapp über die Latte eröffnete der SVW Durchgang zwei (47.) und konnte bald danach ein zweites Mal jubeln: Nach Junuzovics Ecke war Vestergaard vor Brouwers am Ball und nickte aus fünf Metern ins rechte Eck ein (53.).
Die Skripnik-Schützlinge blieben auch in der Folge zunächst am Drücker, wollten das 3:1, das der umtriebige Ujah zweimal auf dem Fuß hatte (57., 58.). Allerdings Herrmann auch den erneuten Ausgleich: Von Xhaka mit tollem Pass auf die Reise geschickt, verzog der Stürmer frei vor Wiedwald (61.).
Favre schickte Dahoud für Nordtveit auf den Rasen, eine Minute später rettete Santiago Garcia nach dem besten Angriff des VfL in höchster Not vor Wendt (69.). Bartels bei Werder für Johannsson und Hahn für Herrmann hießen die nächsten frischen Kräfte, sollte der Gladbacher Joker der nächste Torschütze sein? Nein, Wiedwald parierte seinen wuchtigen 16-Meter-Schuss (74.).
Xhaka fliegt, Kroos vergibt
Der VfL setzte mit Drmic für Raffael zum Schlussspurt an, aber zunächst vergab Bartels nach einem Konter frei vor Sommer die Entscheidung (84.). Die beste Chance der Grün-Weißen sollte aber noch kommen, nachdem Xhaka Lukimya im Strafraum am Kopf getroffen hatte. Die Konsequenz: Gelb-Rot und Elfmeter, den Kroos allerdings links vorbeisetzte (88.).
Am Ende fiel dies nicht ins Gewicht, weil die Gladbacher nicht mehr in Schlagdistanz kamen. Nach dem schlechtesten Saisonstart in ihrer Historie steht die Borussia weiterhin ohne Punkt am Tabellenende, während Werder sich über einen verdienten ersten Dreier freut.
Bremen tritt nach der Länderspielpause am Sonntag (13. September, 15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim an. Gladbach erwartet schon am Freitagabend den Hamburger SV.