Bremens Coach Thomas Schaaf brachte im Vergleich zum 2:3-Krimi n.V. in Genua am vergangenen Dienstag, der den Weg in die Königsklasse geebnet hatte, mit Boenisch und Neuzugang Arnautovic (Startelfdebüt) für Pasanen und Wagner zwei neue Akteure.
Kölns Trainer Zvonimir Soldo musste im Vergleich zur 1:3-Pleite gegen Kaiserslautern beim Bundesliga-Auftakt am vergangenen Samstag auf Rotsünder Mohamad verzichten, für den Pezzoni in die Innenverteidigung rückte.
Kölns Deckung war in den ersten Minuten noch ohne Orientierung und ermöglichte Arnautovic schon in der dritten Minute eine Großchance. Der verheißungsvolle Auftakt der Partie sollte nur ein Strohfeuer sein. In der Folge zeigte sich die Defensive der "Geißböcke" aufmerksamer, und Werder fehlte es an Tempo und Ideen, die kompakt verteidigenden Gäste auszuspielen.
Zwar bestimmten die Hanseaten gegen die vergeblich auf Konter lauernden Soldo-Schützlinge den Rhythmus, vieles aber blieb Stückwerk. Pizaro und Arnautovic fehlte es an Unterstützung, die Bindung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen fehlte zunächst ebenso wie nennenswerte Tor- und Strafraumszenen.
In der 23. Minute unterbrach Marins Knaller, von Pezzoni per Kopf zur Ecke abgefälscht, aufkommende Langeweile. Dies war der Wachmacher für Bremen, das nun die Schlagzahl erhöhte. Die Rheinländer, die offensiv sowieso kaum stattfanden, kamen nun gar nicht mehr hinten raus. Arnautovics Volleyschuss flog vorbei (26.), Pezzoni blockte den durch Bargfredes Hackentrick in Stellung gebrachten Pizarro im letzten Moment ab (30.).
Drei Minuten später war es aber soweit: Marin wollte im Sechzehnmeterraum rechts an Petit vorbei und stürzte über den Oberschenkel des Portugiesen - Elfmeter. Frings trat an und verwandelt humorlos knallhart unter die Latte - 1:0!
Nur kurz danach machte Arnautovic den Doppelschlag perfekt: Pizarro stoppte sich Borowskis Flanke rechts im Strafraum. Mit dem Rücken zum Tor überloppte er Gegenpart Pezzoni, und am zweiten Pfosten nickte der von Brecko vernachlässigte Arnautovic per Aufsetzer ein (36.).
Die Kurzweil ging weiter, denn fast vom Anpfiff weg war der FC wieder im Spiel: Nach Novakovics Flanke aus dem Halbfeld strich der Ball Pezzoni zart über den Schädel weiter zu Podolski, der aus aus halblinker Position aus zehn Metern an den rechten Innenpfosten nickte, von wo die Kugel ins Netz sprang (37.).
Pech für die Werderaner, dass die Partie für Pizarro vorzeitig beendet war - mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel musste der Peruaner noch vor dem Pausenpfiff raus, Almeida kam (40.).
Der 2. Spieltag
Mit Ehret für Salger, der auf der linken Abwehrseite so seine Probleme hatte, begann Köln Durchgang zwei. Die Gäste zeigten nun deutlich mehr Initiative, gewannen zunächst die Mehrzahl an Zweikämpfen und hatten durch Pezzoni eine vielversprechende Gelegenheit (50.).
Die nächsten Möglichkeiten aber hatte wieder die Schaaf-Elf, die etwas schlafmützig aus der Kabine gekommen war. Almeida und Boenisch prüften Mondragon binnen Sekunden (52.).
In der nun vorübergehend vollkommen offenen Partie witterte Köln seine Chance und zeigte gute Ansätze - Lanig verzog aus 20 Metern (58.). Hinten mussten die "Geißböcke" allerdings auf der Hut sein. Werder versuchte, die sich bietenden Räume bei einigen Kontern zu nutzen, was allerdings auf Grund fehlender Präzision beim finalen Pass zunächst nicht gelang.
Zwingende Torchancen blieben so Fehlanzeige, ehe Almeida den Sieg in trockene Tücher packte: Arnautovic kam am rechten Flügel gegen Ehret zur Flanke. In der Mitte verpasste McKenna den Ball, den Almeida aus kurzer Distanz einnetzte (74.).
Lobenswert, dass die Rheinländer sich dennoch nicht aufgaben. Podolski scheiterte zweimal knapp (81., 89.), auf der Gegenseite versemmelte Almeida eigensinnig eine weitere Konterchance (87.).
Zwei Höhepunkte hatte die Schlussphase noch parat. Fritz dribbelte sich von außen in die Mitte und passte in den Lauf von Arnautovic, der seine starke Vorstellung mit einem knallharten Linksschuss aus 14 Metern krönte (90.+1). Und McKenna sorgte auf der Gegenseite dafür, dass die Offensivbemühungen des FC im zweiten Durchgang nicht gänzlich umsonst waren (90.+3).
Werder Bremen tritt am 3. Spieltag (Samstag, 11. September um 18.30 Uhr) gegen Rekordmeister FC Bayern an. Die Kölner sind Gastgeber von Aufsteiger FC St. Pauli. Anpfiff ist am Sonntag, den 12. September um 17.30 Uhr.