Nach der unnötigen 1:2-Niederlage in der Pfalz schickte Werder-Coach Thomas Schaaf die gleiche Elf gegen den 1. FC Köln wieder ins Rennen. "Geißbock"-Trainer Ewald Lienen änderte sein Team gegenüber dem 2:1-Erfolg gegen den HSV auf zwei Positionen. Für den enttäuschenden Voigt rückte Keller ins Team, Lottner hatte seine Achillessehnenprobleme auskuriert und durfte nach seinem Doppelpack gegen die Hanseaten wieder von Anfang an ran. Dafür saß Donkov zunächst nur auf der Bank.
Der 6. Spieltag auf einen Blick
Die Zuschauer sahen eine schwache erste Hälfte im Bremer Weserstadion. Der SV Werder hatte in der Anfangsphase Mühe, ins Spiel zu finden. Köln störte früh und ließ die Schaaf-Elf überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Ehe die Heimmannschaft ihre erste Chance verzeichnen konnte, schlugen die Gäste aus Köln eiskalt zu. Lottner traf mit einem Freistoß aus halbrechter Position (15.). Der Ball ging an Freund und Feind vorbei ins lange Eck, Werder-Keeper Rost konnte dem Leder nur noch hinterherschauen. Nach diesem überraschenden Führungstreffer zeigte sich Bremen noch mehr verunsichert. Werder konnte lediglich bei Standardsituationen für etwas Gefahr vor dem Gehäuse von FC-Keeper Bade sorgen. Zwei Mal scheiterte der aufgerückte Abwehrchef Baumann (19.,20.) mit dem Kopf bzw. dem Fuß aus kurzer Distanz. Die Kölner ihrerseits machten aus den sich bietenden Räumen zu wenig. Das Spiel der Domstädter war zu statisch, die Konterangriffe wurden nicht schnell und konzentriert genug vorgetragen. Bremen kontrollierte die Begegnung zunehmend, ohne sich echte Torchancen zu erarbeiten. Köln stand kompakt in der Defensive, die Offensivbemühungen der Schaaf-Elf endeten meistens am Strafraum. Auch nach der Pause kam das Spiel nur schwer in die Gänge. Erst ein Volleyschuss des eingewechselten Herzog schien die Bremer nach 55 Minuten etwas wach zu rütteln. Nur eine Minute später steuerte Ailton nach einem Herzog-Pass alleine auf Bade zu, doch der Brasilianer konnte den FC-Torwart nicht überwinden. Es dauerte allerdings bis zur 69. Minute, ehe der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich für Werder fiel. Klasnic leitete einen Pass aus der eigenen Hälfte weiter in den Lauf von Tjikuzu. Der nahm den Ball geschickt mit, drang aus halbrechter Position in den Strafraum ein und bediente in der Mitte Ailton. Der Brasilianer war einen Schritt schneller als Sichone und schob den Ball mit der Fußspitze an Bade vorbei ins Tor. Nach diesem Führungstreffer drängte Bremen auf den Siegtreffer, doch mehr als ein Volleyschuss von Bode auf Flanke von Herzog sprang dabei nicht heraus. Am Ende hätten die Gäste aus der Domstadt noch die Punkte entführen können, doch Sichone (87.) und Donkov (90.) brachten aus aussichtsreicher Position den Ball nicht im SV-Gehäuse unter.
Der SV Werder Bremen und der 1. FC Köln trennen sich insgesamt mit einem leistungsgerechten Unentschieden. Köln tat nach dem frühen Führungstreffer zu wenig für das Spiel, Bremen war zwar bemüht, doch in der Offensive zeigte der SV Werder wenig Durchschlagskraft.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend