Staunender Zuschauer: Der Berliner Schmidt hatte gegen Diego nur das Nachsehen. dpa
Werders Trainer Thomas Schaaf konnte im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen Bielefeld wieder auf Diego zurückgreifen, der nach seiner Gelbsperre für Schulz in der Anfangsformation stand.
Für Herthas Coach Falko Götz ergaben sich nach dem 2:1-Erfolg gegen Aachen vor allem in der Offensive personelle Probleme. Der bisherige Toptorjäger Pantelic (9 Tore) fiel auf Grund von Oberschenkelproblemen aus, so dass Lakic die einzige Spitze bildete und Dardai ins Mittelfeld rückte.
Das Spitzenspiel im Weserstadion hatte einen viel versprechenden Auftakt. Bremen wollte wohl durch ein frühes Tor gleich für Klarheit sorgen, um die Kräfte für den großen Schlager kommende Woche in Barcelona schonen zu können. Aber sowohl Klose als auch Diego im Nachsetzen per Fallrückzieher scheiterten noch (2.). Berlin hatte in der Anfangsphase kaum Zeit zum durchatmen, Frings trieb das Spiel der Schaaf-Elf immer wieder an. Einzig die Zielgenauigkeit bei Schüssen von Womé und Mertesacker verhinderte einen frühen Treffer.
Berlin sah sich weit in die eigene Hälfte gedrängt, kam zunächst überhaupt nicht über die Mittellinie hinaus, weil Werder die jeweils Ball führenden Spieler sofort attackierte. Erst nach 15 Minuten die ersten vorsichtigen Angriffsbemühungen der Gäste. Den verdienten Lohn für das hohe Tempo fuhren zunächst die Gastgeber ein. Fritz konnte im Strafraum nur durch ein Handspiel von Simunic gestoppt werden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Diego souverän halbhoch in die linke Ecke (24.). Der Jubel war im Weserstadion noch nicht verstummt, als Simunic selbst seinen Fehler postwendend wieder wettmachte. Einen Gilberto-Freistoß konnte die Werder-Defensive nicht klären. Zunächst versuchte sich Lakic gegen Klose, schließlich staubte Simunic aus kurzer Distanz zum Ausgleich ab (25.).
Torschützen unter sich: Klose und Diego bejubeln ihre Treffer. imago
Bremen zeigte sich von dem Rückschlag unbeeindruckt und gab schon sieben Minuten später die passende Antwort. Aus dem linken Halbfeld schlug Womé eine Flanke auf Klose, der aus fünf Metern gegen Fathi die Kugel per Kopfball ins Tor drückte (32.). Berlin musste dann bereits in der 34. Minute den verletzten van Burik ersetzen, für ihn kam Chahed in die Partie (34.). Noch vor der Pause erhöhte Werder. Jensen leitete einen Querpass von Jensen blitzschnell auf Klose weiter, der Simunic im Strafraum umkurvte und mit links zum 3:1 einschoss (40.). Mit dieser hoch verdienten Führung gingen die Teams in die Pause.
Der 15. Spieltag
Hertha brachte zur zweiten Hälfte Neuendorf für Dardai. Werder nahm jetzt etwas Tempo aus der Partie, so dass die Berliner jetzt mehr Spielanteile hatten und auch zu Chancen kamen. Einen starken Schuss von Lakic konnte Keeper Wiese mit den Fäusten klären (48.). Auch Dejagahs Schuss verfehlte sein Ziel nur um Zentimeter, als er in der 58. Minute knapp am rechten Pfosten vorbei zielte. Bremen gab in dieser Phase das Spiel fast völlig aus der Hand. Berlin hatte jetzt den Raum, um zu kombinieren, weil Werder nicht mehr so aggressiv in die Zweikämpfe ging. So hatte nach einem Pass von Neuendorf Dejagah den Anschluss auf dem Spann. Aus sieben Metern schoss er allerdings genau auf Wiese (64.).
Eine knappe Entscheidung musste das Schiedsrichtergespann in der 72. Minute treffen. Einem Kopfballtreffer von Simunic wurde auf Grund einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigert. Bremen stand zumeist sehr tief in der eigenen Hälfte und hatte jetzt kaum mehr Aktionen in der Offensive, die für Gefahr sorgten. Obwohl Berlin nie aufgab, wollte der Anschlusstreffer nicht mehr gelingen.
Für Bremen steht am Dienstag der schwere und entscheidende Gang nach Barcelona in der Champions League an. In der Bundesliga wartet dann am Samstag die Eintracht aus Frankfurt. Berlin empfängt am Freitagabend Bayer Leverkusen.