Dank nach oben: Claudio Pizarro bewies gegen Frankfurt seinen Torriecher eindrucksvoll. dpa
Bremens Coach Thomas Schaaf vertraute im Vergleich zum 2:2 bei Anorthosis bis auf eine Position auf dieselbe Startelf. Lediglich Hunt ersetzte den in der Liga rotgesperrten Özil.
Auf Seiten der Eintracht hatte Trainer Friedhelm Funkel nach dem 4:0-Erfolg gegen Hannover bis auf Keeper Nikolov (Fußsohlenverletzung), für den Pröll ins Tor zurückkehrte, eigentlich keinen Grund, seine Anfangsformation umzubauen. Aus taktischen Gründen rückte aber auch der im Vergleich zu Caio defensivstärkere Toski neu ins Team.
Bei hanseatischem Schmuddelwetter agierte Bremen vom Anpfiff weg offensiv. Aggressiv in den Zweikämpfen verzeichnete die Schaaf-Elf serienweise Balleroberungen und drückte die Hessen, die zunächst kaum den Weg über die Mittellinie fanden, in deren eigene Abwehr. Doch nur ein Freistoß von Diego, der Zentimeter am Winkel vorbeisegelte, brachte zunächst Gefahr (6.).
Danach aber zeigte Werder auch aus dem Spiel heraus höchste Effektivität: Zunächst schickte Frings Hugo Almeida rechts auf die Reise. Der Portugiese schaltete den Turbo ein und passte im rechten Moment im Strafraum auf den halblinks mitgelaufenen Pizarro, der Pröll aus sieben Metern keine Abwehrchance ließ (11.).
Die Eintracht zeigte sich wenig geschockt, die nächsten Minuten gehörten klar den Hessen. Steinhöfer (14., 15.) und Fenin (19.) aber wussten Nachlässigkeiten der Werder-Defensive nicht zu nutzen. Dann aber schlug Bremen ein zweites Mal zu, und wieder ging's über die rechte Seite: Diego im Mittelfeld per Kopf zu Frings, der Pizarro steil in den Sechzehnmeterraum schickte. Russ konnte nicht mehr eingreifen, und der Peruaner wuchtete den Ball in halbrechter Position aus zehn Metern in den rechten Winkel - zweite gelungene Kombination, zweites Tor der Schaaf-Elf (20.).
Auch dieser erneute Rückschlag brachte die Gäste nicht aus dem Konzept - bis zum Ablauf der ersten halben Stunde bestimmten die Funkel-Schützlinge das Geschehen, blieben allerdings ohne Durchschlagskraft.
Die Schlussviertelstunde vor dem Wechsel gehörte dann wieder den Hanseaten: Diego (30.) und vor allem Pizarro nach tollem Pass wiederum von Frings (36.) hatten das 3:0 auf dem Fuß. Das besorgte kurz vor der Pause der brasilianische Regisseur vom Punkt: Bellaid drückte Hunt vollkommen unnötig links im Strafraum den Arm ins Kreuz, Referee Dr. Fleischer pfiff sofort. Pröll hatte gegen den satten Schuss der Bremer Nummer 10 keine Abwehrchance (44.).
Der 15. Spieltag
Nach Wiederanpfiff schalteten die Hausherren einen Gang zurück. Die verhalten agierende Eintracht hatte früh resigniert, die Schaaf-Elf blieb so klar am Drücker. Spätestens nach Pizarros drittem Treffer - der Peruaner krönte seine vorzügliche Leistung nach eher unfreiwilligem Doppelpass mit Almeida (62.) - war die Begegnung endgültig entschieden.
Die verbleibende Zeit geriet zum Schaulaufen. Bremen spielte sich weiter frei und ließ den Frust der vergangenen Wochen immer mehr hinter sich. Vieles gelang, Hunt nach Sololauf auch ein gelungener Torabschluss zum 5:0 (75.).
Kurz vor Schluss verpassten es erst Hugo Almeida, der am prächtig reagierenden Pröll scheiterte, und dann in derselben Minute Rosenberg, der aus zwei Metern nur die Unterkante der Latte traf, das halbe Dutzend vollzumachen (88.).
Bremen reist am Samstag nach Karlsruhe, Frankfurt hat das Heimspiel gegen Bochum vor der Brust.