Werders Coach Viktor Skripnik konnte wieder auf Top-Torjäger di Santo zurückgreifen, der zuletzt beim 2:1 gegen Bayer Leverkusen noch mit Oberschenkelproblemen pausiert hatte. Insgesamt standen drei Neue in der Bremer Startelf, auch Lukimya und Garcia durften von Beginn an ran. Passen mussten hingegen Galvez (Anriss der Syndesmose) und Bargfrede (Rückenprobleme). Sternberg saß nur auf der Bank.
Augsburgs Trainer Markus Weinzierl hatte ebenfalls ein paar Personalsorgen, weil Kapitän Verhaegh mit einem Muskelbündelriss fehlte. Dafür war aber Linksverteidiger Baba zurück vom Afrika-Cup. Im Vergleich zum 2:2 gegen Eintracht Frankfurt gab es deshalb eine veränderte Viererkette: Feulner rutschte nach rechts, Callsen-Bracker anstelle von Kohr (Bank) ins Zentrum und Baba auf den linken Flügel.
Werder im Konterrausch
Und sofort war die Abwehr der Gäste gefordert. Die Hausherren legten los wie die Feuerwehr, eroberten viele Bälle und schalteten dann schnell um. Nur am Abschluss mangelte es: Weder di Santo noch Selke brachten die Kugel aufs Tor (7., 15.).
Der 21. Spieltag
Doch nach Standards sorgten die Bremer ebenfalls für Gefahr - auch weil die Gäste bei Flanken die nötige Zuordnung vermissen ließen. Junuzovic zirkelte einen ruhenden Ball an den Fünfmeterraum, wo Lukimya freistehend einköpfen konnte (16.). Einziger Wermutstropfen: Das Foul von Baier an Junuzovic, das zum Freistoß geführt hatte, war keines gewesen. Verdient war die Führung trotzdem.
Klavan: Vorne Held, hinten Depp
Lange bestehen sollte das 1:0 aber nicht. Bereits in der 21. Minute köpfte Klavan nach einer Bobadilla-Ecke zum Ausgleich ein. Doch auch darüber konnte sich der Innenverteidiger nicht lange freuen. Vorne traf er ins Tor, hinten Selke am Schienbein. Zu Recht zeigte der Unparteiische Christian Dingert auf den Punkt. Di Santo verwandelte sicher zum 2:1 (23.).
Anschließend beruhigte sich das Geschehen im Weser-Stadion etwas. Die Weinzierl-Elf hatte insgesamt zwar mehr Ballbesitz, aber wenig Torraumszenen. Bremen hingegen vertraute der eigenen Konterstärke und an diesem Tag auch der Augsburger Abwehrschwäche bei gegnerischen Standards. Kurz vor dem Pausenpfiff nämlich schlug der SVW noch einmal zu: Junuzovic servierte einen Eckball von links in den Fünfmeterraum. Baba war nicht dran an Gebre Selassie, der somit fast ungestört zum 3:1 einnicken konnte (45.).
Vorbereiter und Vollstrecker: Theodor Gebre Selassie (li.) vollendete eine Ecke von Zlatko Junuzovic zum 3:1. Getty Images
Für die Fuggerstädter sollte im zweiten Durchgang alles besser werden. Doch bevor sie es spielerisch richten konnten, mussten die Gäste zwei Ausfälle verkraften: Höjbjerg musste mit schmerzendem Sprunggelenk runter, Bobadilla zwickte der Oberschenkel. Kohr und Caiuby ersetzten sie (58., 59.). Doch auch Werder hatte Verletzungssorgen: Fritz blieb mit einem Pferdekuss in der Kabine. Für den Kapitän spielte der junge Aycicek.
Grün-Weiße Fahrlässigkeit
Auf dem Rasen änderte das jedoch wenig. Der SVW kam immer wieder gefährlich vors Tor, vergab zahlreiche Möglichkeiten aber auch fahrlässig. Junuzovic traf die Latte und wenig später nach einem Seitfallzieher aus 16 Metern nur das Tornetz (49., 62.). Doch trotzdem hatte man nicht das Gefühl, dass der FCA noch einmal zurückkommen könnte in diese Partie. Die Grün-Weißen beschäftigten die Gäste-Abwehr ohne Pause und hielten die Kugel so vom eigenen Strafraum fern.
Doch plötzlich schlug es trotzdem im SVW-Kasten ein: Nach einer Ecke von Parker faustete Wolf das Leder zu kurz weg. Werner stand bereit und hämmerte die Kugel in die Maschen. Nur noch 2:3 (79.). Mehr war für den FCA an der Weser aber nicht drin. Werder feierte den fünften Sieg in Folge. Die Fuggerstädter verließen hingegen erstmals seit vier Partien als Verlierer den Platz.
Bremen gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) auf Schalke. Die Augsburger empfangen zeitgleich Bayer Leverkusen.