Bochums Trainer Karsten Neitzel baute nach dem 1:0-Erfolg bei 1860 München den von einer Grippe genesenen Goretzka für Gelashvili ins Team ein. Verteidiger Exjolfsson durfte nach Freispruch vor dem DFB-Sportgericht trotz einer Roten Karte gegen die Löwen auflaufen.
MSV-Coach Kosta Runjaic musste hingegen nach dem 0:0-Remis gegen Kaiserslautern auf Sperren reagieren. Jovanovic (5. Gelbe) und Sukalo (Rotsperre) fehlten, Öztürk und Wolze kamen.
Abstiegskampf stand von Minute eins an auf dem Programm im Duell zwischen VfL und dem MSV. Ein erstes Zeichen davon, wie das aussehen kann, lieferte Bochums Rzatkowski ab, der bereits nach zwei Minuten nach Foul an Öztürk mit der Gelben Karte bedacht wurde. Das Spiel wurde von Beginn an hart geführt, lebte mehr von der Spannung als von spielerischen Höhepunkte. Viele Zweikämpfe, Nickeligkeiten und Fehlpässe reihten sich aneinander, nur selten waren den fröstelnden Zuschauern Aufregung in Strafraumnähe geboten. Exslager war dies in der Anfangsphase vorbehalten – sein Lupfer konnte den herausgerückten VfL-Keeper Luthe aber nicht düpieren (6.).
Bochum entpuppte sich in der Folge als das etwas aktivere Team. Als Bomheuer Schiedhauer durch ein Foul ein Eindringen in den Sechzehner verbaute, prüfte Toski anschließend Wiedwald im Tor der Zebras mit einem schön gezirkelten Freistoß. Der Schlussmann bewährte sich (23.) und blieb auch bei der besten VfL-Gelegenheit vor der Pause Sieger. Goretzka eilte aus halbrechter Position auf das Gästetor zu, Wiedwald verkürzte den Winkel und wehrte ab (35.).
Der 23. Spieltag
Wenig später wurde einer der vielen Fehler im Aufbauspiel der Gastgeber bitter bestraft. Rechts ging der Ball verloren, Koch behielt den Kopf oben, schickte Exslager auf die Reise. Der setzte sich etwas glücklich gegen Eyjolfsson durch und vollstreckte maßgenau ins linke Toreck (37.). Bis zum Kabinengang konnte Bochum nicht mehr reagieren, ging mit dem knappen Rückstand in die Pause.
Hochmotiviert und vor allem zielstrebiger betrat der VfL dann wieder den Rasen. Beim MSV war Bomheuer rotgefährdet durch Lachheb ersetzt worden, sattelferster wurde die Abwehr dadurch nicht. Die Neitzel-Elf drehte nun richtig auf. Sinkiewicz köpfte eine Ecke zum Ausgleich in die Maschen (51.) und nach einem feinem Sololauf durch den halben Strafraum stellte Kramer schnell auf 2:1 (56.). Die Hausherren hatten das Spiel gedreht und ab sofort wurde es lebhaft. Öztürks Fernschuss schlug Zentimeter neben dem Bochumer Tor ein (62.). Goretzka scheiterte aus spitzem Winkel am Aluminium (63.), sein tückischer Freistoß wurde durch Wiedwald entschärft (69.).
In der Schlussphase entwickelte sich das Derby spannend, bot nun Torszenen, Kampf und Hektik. Scheidhauer drosch die Kugel aus ungünstigem Winkel an das Außennetz (75.), Gelashvili verpasste per Kopf (80.) und Bajic und der Georgier kassierten nach kleinem Gerangel beide Gelb (83.). Den finalen Akt lieferte dann Perthel ab. Der Duisburger jagte das Spielgerät aus knapp 25 Metern in den Torwinkel und glich zum 2:2 aus. Das war gleichbedeutend mit dem Endstand und der Punkteteilung.
Auf Bochum wartet eine "englische Woche": Am Mittwoch (19 Uhr) steht das DFB-Pokal-Spiel in Stuttgart auf dem Programm, am Samstag gastiert der VfL in Kaiserslautern. Duisburg empfängt erst am kommenden Montag (20.15 Uhr) Eintracht Braunschweig.