Viele hatten ihn schon abgeschrieben für diese Bundesliga-Saison und auch für die Europameisterschaft, die im Juni startet. Julian Baumgartlinger ist aber auf dem besten Wege all diese Annahmen zu widerlegen, absolvierte der defensive Mittelfeldspieler doch am Dienstag sein erstes komplettes Mannschaftstraining nach seiner schweren Knie-Verletzung, die er am 23. Januar beim 0:1 gegen Wolfsburg erlitten hatte.
Der 33-Jährige, dem Ende Januar ein Fiber-Tape zur Stabilisierung des vorderen Kreuzbandes ins linken Knie eingesetzt worden war, hatte dabei keinerlei Probleme, machte alle Übungs- und Spielformen mit und hängte nach der Einheit sogar noch ein paar Passübungen mit Nationalmannschaftskollege Aleksandar Dragovic dran. Verläuft die weitere Trainingswoche genauso reibungslos wie die komplette bisherige Reha-Phase, so wird der Sechser am Samstag in Dortmund erstmals wieder zum Aufgebot des Tabellensechsten gehören.
Für Bayer 04 ist die Rückkehr des Führungsspielers in erster Linie in Hinsicht auf die kommende Saison ein positives Zeichen. Viel bedeutender ist der letzte Schritt zurück in die sportliche Normalität für den Spieler und auch für Österreichs Nationaltrainer Franco Foda, der am Mittwoch das vorläufige Aufgebot für die Euro bekanntgeben wird.
Es ist fest davon auszugehen, dass Foda seinen Kapitän nominieren wird. Zum einen, weil nach dem optimalen Reha-Verlauf eine gute Chance besteht, dass der Balance-Spieler bis zum kontinentalen Turnier auch eine gute Wettkampfform erreichen kann. Zum anderen, weil Baumgartlinger als Leader und Sprachrohr der Mannschaft auch neben dem Platz für Österreichs Team eine bedeutsame Rolle einnimmt.