Mit Jorge Meré ist das so eine Sache. Einerseits verfügt der spanische Innenverteidiger des 1. FC Köln über ein gutes Zweikampfverhalten und eine blendende Technik. Sein Vertikalspiel aus der Abwehr sorgt häufig für Entlastung, seine Passquote von rund 85 Prozent ist gut, ebenso sein Timing im Kopfball, obwohl er "nur" 1,82 Meter misst. Je kleiner und enger das Spielfeld, desto besser agiert Meré aufgrund seiner Technik und seines Antizipationsvermögens.
Kritisch wird es bei ihm, wenn er im gegnerischen Konter in den direkten Zweikampf muss, da fehlt es ihm häufig an der Grundschnelligkeit, auch beim Vorwärtsverteidigen verschätzt sich Meré mitunter und ist dann - Füße vorweg Richtung Gegner - ein Kandidat für eine Verwarnung. Gegen den VfL Bochum geschah beides: zunächst ließ er sich im direkten Duell von Polter abkochen, musste foulen und sah Gelb. Dann versprang ihm auf dem Weg ins Mittelfeld der Ball und er fuhr dem Gegenspieler in die Parade, Gelb wäre auch hier möglich gewesen. Trainer Steffen Baumgart sah die Gefahr und ließ den Spanier zur Pause in der Kabine, zu groß die Möglichkeit eines Platzverweises.
"Ich sehe keinen Grund zu wechseln"
Für den 24-jährigen kam Luca Killian (22) und die Leihgabe aus Mainz machte ihre Sache ordentlich. Und dennoch: am Samstag in Freiburg wird Meré wieder neben Rafael Czichos in der Innenverteidigung spielen. Trainer Steffen Baumgarts Positionierung lässt wenig Interpretationsspielraum zu: "Jorge macht das im Moment sehr gut. Er hat eine sehr gute erste Halbzeit gegen Bochum gespielt und ich sehe keinen Grund zu wechseln."
Keine Option für das Gastspiel in Freiburg sind Innenverteidiger Timo Hübers (Knieprobleme) und der seit zwei Wochen kränkelnde Stürmer Jan Thielmann, der mittlerweile zwar wieder ins Lauftraining einstieg, "nun aber", so Baumgart, "erstmal ins Aufbautraining muss."
