Die Augsburger, bei denen Trainer Markus Weinzierl nach dem 3:0 gegen Wolfsburg in der Startelf auf Hahn für Pepi (Bank) setzte, begannen forsch. Niederlechner köpfte bereits in der ersten Minute aus guter Position rechts vorbei. Der Rest der Anfangsphase gehörte ebenso den griffigen Fuggerstädtern, die daher nicht unverdient in Führung gingen. Das 1:0 gegen zu Beginn verunsichert wirkende Mainzer hatte jedoch einen faden Beigeschmack und kam nur dank einer Fehlentscheidung zustande: Zwar missglückte Zentner im Strafraum die Ballannahme, ein Foul an Niederlechner (10.) war aber nicht zu erkennen. Den Elfmeter gab es trotzdem - und Gouweleeuw verwandelte eiskalt (11.).
Augsburgs Kapitän bleibt vom Punkt cool - Burkardt und Mainz fehlen Zentimeter
Anschließend bekamen die Zuschauer eine abwechslungsreiche erste Hälfte zu sehen. Mainz - nach dem 1:1 in Gladbach mit Kohr (nach Gelbsperre zurück), Burkardt und Lee für Barreiro, Stach und Ingvartsen - wurde besser, Durchschlagskraft entwickelte das Svensson-Team jedoch kaum. Erst FCA-Verteidiger Oxford sorgte für Mainzer Highlights: Zunächst köpfte der Engländer knapp über das eigene Tor (20.), dann setzte er unfreiwillig Burkardt in Szene - doch der Angreifer schoss aus spitzem Winkel nur ans Außennetz (25.).
Nach etwas mehr als einer halben Stunde wurden die Gäste dann erneut geschockt: Hahn nutzte mehrere Unsicherheiten im Strafraum der Nullfünfer aus und traf für zuvor passive Augsburger zum vermeintlichen 2:0 (32.). Der Treffer wurde wegen eines Handspiels aber zurecht nach VAR-Einsatz zurückgenommen. Kurz vor dem Pausenpfiff erzielten die harmlosen Mainzer ebenfalls noch einen irregulären Treffer, als Lee bei seinem Heber im Abseits stand (43.) - mehr passierte nicht.
Weinzierl beweist richtigen Riecher: Widmers Ausgleich hat nur kurz Bestand
Mit Wiederanpfiff übernahm Mainz immer mehr die Spielkontrolle, der Ausgleich lag in der Luft. Nach 54 Minuten erzielten die Nullfünfer auch das fällige 1:1, als Widmer einen tollen Boetius-Pass vollendete. Lange freuen konnten sich die Gäste aber nicht.
Denn Markus Weinzierl hatte ein goldenes Händchen: Joker Vargas, der direkt nach dem Ausgleich ins Spiel kam, wurde nach einer Ecke sträflich frei gelassen und schoss volley sein erstes Saisontor, und damit die erneute FCA-Führung (56.). Fortan waren die Fuggerstädter mit den Fans im Rücken stärker - Vargas' Doppelpack verhinderte Zentner noch (64.).
Stach und Ingvartsen vergeben den Ausgleich
Der Rest der Partie war ein einziger Schlagabtausch: Zunächst lud Augsburgs Torwart Gikiewicz die Mainzer ein, Burkardt nahm das aber nicht an (69.). In der Schlussphase der turbulenten Partie vergab Stach dann aus aussichtsreicher Position per Kopf (79.). Trotz des Anlaufens der Gäste und vielen knappen Szenen sollte nach 90+5 Minuten kein Treffer mehr fallen - in letzter Sekunde fehlten Ingvartsen nur Zentimeter.
Damit gelingt es Augsburg erstmals seit September 2020, zwei Siege in Serie in der Bundesliga einzufahren. Die Fuggerstädter stehen nun also sechs Punkte vor Abstiegs-Relegationsrang 16. Mainz dagegen bleibt in der Fremde harmlos: In den vergangenen neun Spielen auswärts ergatterten die Nullfünfer nur zwei Punkte.
Augsburg gastiert am kommenden Samstag beim Tabellenführer Bayern München (15.30 Uhr), Mainz ist zur selben Zeit beim 1. FC Köln gefordert.