FCA-Trainer Markus Weinzierl tauschte gegenüber dem 3:0-Sieg im DFB-Pokal bei Zweitligist Freiburg viermal Personal aus: Verhaegh, Feulner, Bobadilla und Koo begannen für Janker, Max, Kohr und Esswein.
05-Coach Martin Schmidt brachte im Vergleich zum 1:2-Pokal-Aus gegen Zweitligist 1860 München drei Neue: Für Baumgartlinger (Sprunggelenksverletzung), Brosinski und Niederlechner vertraute er auf Jara, De Blasis und Muto.
Engagiert beging der FCA die Anfangsphase, ließ den Ball gut zirkulieren und hatte Pech, als Feulners Distanzknaller nur an die Latte rauschte (3.). Mainz zog sich weit zurück, fand zunächst wenig Entlastung, verteidigte aber kompakt und ließ kaum etwas zu. Die Fans sahen Einbahnstraßenfußball Richtung Gästetor, wobei 80 Prozent Ballbesitz der Augsburger ohne weitere Möglichkeit verpufften.
Die Rheinhessen lauerten auf Umschaltspiel, zeigten sich aber kaum in der gegnerischen Hälfte - bis zur 19. Minute: Nach einigem Hin und Her vor dem Strafraum drang De Blasis halblinks in die gefährliche Zone ein. Hong bremste ihn aus, verlor aber dann den Ball wieder, so dass der Flügelspieler fast von der Grundlinie nach innen passte auf Muto, der die Kugel aus kürzester Distanz über die Linie drückte - 0:1!
Klavan scheitert, im Gegenzug ist Muto zur Stelle
Die Offensivbemühungen der Fuggerstädter hielten weiter an, sie spielten aber zu sehr in die Breite, es fehlte an der Durchschlagskraft. Lediglich bei einem Standard brannte es im Gäste-Strafraum, Klavan scheiterte nach einer Ecke an Karius (30.). Statt dem nach Spielanteilen überfälligen Ausgleich klingelte es im Gegenzug erneut: Malli dribbelte sich in den Strafraum, spitzelte zu Jairo. Der Torschuss des Spaniers mutierte zur idealen Vorlage für Muto, der freistehend von halbrechts aus acht Metern den Doppelpack schnürte - 0:2 (30.).
Der Spielverlauf war doppelt auf den Kopf gestellt. Unvermindert rannte der FCA an, Caiuby war das Glück bei einem schönen Schlenzer nicht hold (33.). Dass das Schlusslicht dennoch den Anschlusstreffer schaffte, war einer zweifelhaften Entscheidung von Referee Marco Fritz zu verdanken: Verhaegh zog von der Strafraumgrenze ab, De Blasis warf sich in einem Meter Entfernung mit dem Rücken zum Tor in den Schuss, den er an die Hand bekam. Elfmeter, den Verhaegh wuchtig ins rechte Eck verwandelte - 1:2 (42.).
Nach Jaras rüdem Foul an Klavan kochten die Emotionen kurz hoch (43.), zur Abkühlung der Gemüter ging es kurz darauf in die Kabine.
Der 11. Spieltag
Mit Wucht startete Augsburg in Durchgang zwei, kreierte frühe Chancen durch Matavz (47.) und Bobadilla (49.). Folgerichtig fiel der Ausgleich: Caiuby ging links viel zu leicht an Balogun vorbei. Die Flanke des Brasilianers verwandelte der Ex-Mainzer Koo im Zentrum sträflich ungedeckt zum 2:2 (50.).
Erst nach dem Ausgleich fanden die Schmidt-Schützlinge zu konzentrierter Defensivarbeit zurück, standen wieder stabiler. Die Gastgeber waren optisch überlegen, legten aber nicht mehr die Zielstrebigkeit wie in den Minuten nach Wiederanpfiff an den Tag. In der umkämpften Partie tat sich längere Zeit vor den Toren nichts mehr, bis Bobadilla nach Sololauf sein Visier bei einem Heber nicht richtig eingestellt hatte (68.). Auf der Gegenseite bestand Hitz die Bewährungsprobe bei Bells gefährlichem Kopfball (74.).
Muto kontert Bobadilla in letzter Sekunde
Die Kräfte ließen nach, aber der FCA brauchte den Sieg. Die Bemühungen der insgesamt aktiveren Weinzierl-Schützlinge schienen schließlich belohnt: Die 05er brachten den Ball nicht weg. Caiuby steckte durch auf Bobadilla, dessen Flachschuss aus elf Metern von halblinks an Karius vorbei ins rechte Eck sauste (81.).
Nach einem Konter ließ Bobadilla das entscheidende 4:2 liegen - was sich rächen sollte: Der letzte Angriff der Gäste lief. Bell verlängerte eine Rechtsflanke nach halblinks zu Muto, der zwei Schritte nach rechts machte und abzog. Klavan fälschte noch ab, der 13-Meter-Schuss landete zum Ausgleich im Netz - unmittelbar danach war Schluss (90.+3).
Augsburg tritt am Donnerstag (21.05) in der Europa League zu Hause gegen Alkmaar an - und am kommenden Bundesliga-Spieltag sonntags (17.30 Uhr) gegen Werder Bremen. Mainz empfängt schon einen Tag früher (15.30 Uhr) den VfL Wolfsburg.