Um den oftmals übers Zentrum angreifenden BVB zum Abschluss dieses 24. Bundesliga-Spieltags in Schach zu halten, schickte Augsburgs Coach Markus Weinzierl nach dem jüngsten 1:2 gegen den SC Freiburg eine Dreierreihe aus drei robusten wie zweikampfstarken Innenverteidigern ins Rennen. Mit Namen waren dies Oxford, Gouweleeuw und Uduokhai, die ihre Aufgabe auch vom Start weg gut verrichteten - gegen einen halben Rumpfkader der von Marco Rose trainierten Borussia, bei der neben Akanji (Muskelfaserriss), Haaland (Muskelverletzung) sowie Zagadou (Muskelfaserriss) nun auch noch Kapitän Reus (Pferdekuss) und Meunier (Sehne an der Oberschenkelrückseite gerissen) ausfielen.
Nach dem nächsten Rückschlag in dieser Saison, dem Europa-League-Aus bei den Glasgow Rangers (nur ein 2:2 nach dem 2:4 im Hinspiel), erwartete die Dortmunder beim FCA eine wirklich harte Aufgabe. Die Hausherren pressten in Phasen hoch, störten so das BVB-Aufbauspiel entscheidend und standen über sehr weite Strecken defensiv äußerst sicher. Außerdem ergaben sich für die Augsburger auch Chancen, von denen eine gut und gern das 1:0 hätte sein können. Fast schon sein müssen: Gregoritsch nickte die Kugel knapp daneben (10.).
Hazards geniales Solo bringt 1:0
Bundesliga, 24. Spieltag
Zur Wahrheit gehörte aber auch, dass die Schwarz-Gelben insgesamt mehr Ballbesitz und mehr vom Spiel hatten. Abgesehen von einem Malen-Distanzschuss (3.) und Dahoud, der an einer starken Tat von Keeper Gikiewicz verzweifelte (13.), war aber offensiv nichts Großes geboten.
Es sah demzufolge nach einem 0:0 zur Pause aus. Doch ein Mann hatte etwas dagegen und machte mit einer bärenstarken Einzelaktion den Unterschied: Hazard tänzelte auf der rechten Seite zunächst Pedersen aus, vernaschte dann auch noch Uduokhai mit zwei frechen Haken im Strafraum komplett und verwandelte sicher links unten ins Eck (35.). So nahm der BVB ein durchaus gerechtes 1:0 mit in die Pause.
Malen ärgert sich gleich zweimal
Mit Wiederbeginn verdiente sich Dortmund die Führung dann aber erst recht. Denn für über zehn Minuten dominierten die Westfalen nun - und kamen dabei fast zum 2:0. Zunächst verzweifelte Malen an Schlussmann Gikiewicz, der einen feinen Schlenzer mit den Fingerspitzen noch an die Latte lenkte (51.), ehe der Niederländer kurz darauf aus spitzem Winkel noch den rechten Außenpfosten traf (55.).
In der Folge bissen sich dann aber auch die Gastgeber wieder zurück ins Spiel, arbeiteten besonders viel über die linke Seite, namentlich Vargas sowie den stets aufrückenden Pedersen. Es fehlte jedoch im vorderen Drittel an der notwendigen Genauigkeit.
Joker Sarenren Bazee ist zur Stelle
Und doch drängte sich immer mehr der Eindruck auf, dass leidenschaftlich kämpfende und auch offensiv wieder mutiger pressende Gastgeber doch noch das 1:1 in petto hatten. Genaus so kam es, auch weil der Dortmunder Hintermannschaft der Zugriff nicht gelang.
Iago hinterlief klasse links im Strafraum und wurde von Vargas bedient. Die folgende Flanke bekam Pongracic per Kopf geklärt, doch die Fuggerstädter blieben dran. Maier zog ab, sein Aufsetzer landete beim lauernden Sarenren Bazee - und der erst wenige Minuten zuvor gebrachte Joker nickte die Kugel mithilfe der Latte zum 1:1 ins Netz (78.). In der hektischen Schlussphase versuchten es beide nochmals in Richtung 2:1, doch gelingen sollte ein Lucky Punch nicht mehr. Was auch in Ordnung ging, ein 1:1 war letztlich der gerechte Lohn.
Augsburg, das damit einen wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg eingefahren und zugleich Hertha BSC auf den Relegationsrang 16 verdrängt hat, ist am Freitagabend (20.30 Uhr) bei Bielefeld zu Gast. Der nun acht Punkte hinter Meister und Spitzenreiter Bayern München liegende und sechs Zähler vor dem Dritten Leverkusen befindliche BVB gastiert einen Tag später in Mainz (Samstag, 15.30 Uhr).