Die Ausgangslage für die Elfenbeinküste war vor dem letzten Spieltag der Gruppe A klar: Um das Weiterkommen aus eigener Kraft zu sichern und nicht auf einen Platz unter den vier besten Gruppendritten zu hoffen, brauchte es nach dem Sieg über Guinea-Bissau (2:0) und der Niederlage gegen Nigeria (0:1) im letzten Gruppenspiel einen Sieg.
Mit Äquatorialguinea stand den Ivorern allerdings der Spitzenreiter der Gruppe gegenüber. Auf ein überraschendes 1:1 gegen Nigeria folgte ein 4:2-Erfolg über Guinea-Bissau, bei dem Kapitän Nsue einen Dreierpack beisteuerte. Juan Micha Obiang Bicogo setzte auf die identische Elf, die am 2. Spieltag randurfte, bei Jean-Louis Gasset und den Ivorern gab es dagegen gleich vier Wechsel: Aurier, Diomande, Krasso und Boga wurden von Singo, Boly, Diakité und Pepé ersetzt.
Besonders Letzterer stand im ersten Durchgang, in dem die Elfenbeinküste klar den Ton angab, häufig im Mittelpunkt. Wirklich gefährlich wurde es allerdings nur einmal, als Pepé den Ball am Strafraum aufnahm, klar getroffen wurde, dennoch weiterspielte, Torwart Owono aber nicht umkurven konnte (30.).
Nsue bringt die überraschende Führung
Von Äquatorialguinea war dagegen offensiv lange Zeit nichts zu sehen. In der 42. Minute schlief die Defensive der Ivorer jedoch - und das nutzte Akapo eiskalt aus. Nach einem Solo legte der Außenverteidiger ins Zentrum, wo Nsue nur noch die Innenseite hinhalten und den Ball über die Linie drücken musste (42.). Wenig später jubelten auch die Ivorer, doch Sangaré stand bei seinem Treffer aus kurzer Distanz einen Schritt im Abseits (45.+2), weshalb es mit dem 1:0 für Äquatorialguinea in die Pause ging.
Die Elfenbeinküste war im zweiten Durchgang gefordert und kam offensiv aus der Pause. Es dauerte nur etwas mehr als eine Minute, bis Sangaré die große Chance zum Ausgleich hatte, aus spitzem Winkel aber über das Tor schoss (47.). Auf der Gegenseite wagte Coco per Freistoß eine seltene Annäherung, doch Fofana parierte unorthodox mit dem Oberschenkel (54.).
Afrika-Cup Gruppe A, 3. Spieltag
Zweites Abseitstor für die Ivorer, Doppelschlag auf der Gegenseite
Anschließend lief wieder nur die Elfenbeinküste an. Kouamé hatte die große Chance auf das 1:1, scheiterte aber freistehend aus zehn Metern im Eins-gegen-eins an Owono (57.). Zehn Minuten darauf jubelten die Ivorer, nachdem der kurz zuvor eingewechselte Krasso traf, doch wie schon Fofana im ersten Durchgang stand auch er einen Schritt im Abseits.
Die Angriffsbemühungen der Auswahl aus Äquatorialguinea blieben derweil rar, wenn es aber über die Mittellinie ging, dann wurde es auch gefährlich. Boly stoppte einen Pass auf Nsue, der sonst frei durchgewesen wäre, mit der Hand. Ärgern musste sich die Mannschaft von Obiang Bicogo jedoch nicht, denn den fälligen Freistoß setzte Ganet aus 22 Metern genau in den Winkel (73.).
Und es kam noch dicker für die Ivorer: Ein langer Ball vom Anstoß weg endete im Konter, den Äquatorialguinea eiskalt ausspielte. Machin bediente Nsue, der seinen Doppelpack schnürte (75.). Der Elfenbeinküste ging es nun nicht mehr um den Sieg, sondern darum, die eigene Tordifferenz für den Vergleich unter den Gruppendritten wenigstens halbwegs zu retten. Doch die Angriffsbemühungen blieben weiter erfolglos, beim besten Versuch wurde Krasso aus kurzer Distanz geblockt. (82.).
Buyla macht die Blamage perfekt
Stattdessen war es auf der Gegenseite der eingewechselte Buyla, der die Blamage perfekt machte. Einen Abschluss aus spitzem Winkel von Nlavo wehrte Fofana nur in die Mitte ab, wo der Joker bereitstand und zum 4:0 einschob (88.).
Mit einem beeindruckenden Auftritt sicherte sich Äquatorialguinea den Sieg in der Gruppe A vor Nigeria und trifft im Achtelfinale am Sonntag auf einen der vier besten Gruppendritten. Die Elfenbeinküste muss dagegen nach der höchsten Afrika-Cup-Pleite in der Geschichte des Landes als Gruppendritter mit drei Punkten und einer Tordifferez von -3 um das Weiterkommen im eigenen Land zittern und darauf hoffen, das zwei Gruppendritte schlechter abschneiden.