Oliver Kahn auf der Suche nach dem richtigen Durchblick dpa
Alemannia-Coach Michael Frontzeck ließ genau die Elf auflaufen, die zuletzt ein 0:0 in Mönchengladbach erkämpfte. Anders die Lage bei den Bayern. Trainer Ottmar Hitzfeld konnte gegenüber dem 1:0 gegen Bielefeld neben dem zuletzt Gelb-gesperrten Schweinsteiger auch wieder auf die wieder genesenen Sagnol und Hargreaves (zunächst auf der Bank) zurückgreifen. Ottl und Karimi mussten dafür passen. Auch ganz vorne gab’s einen Personalwechsel. Santa Cruz durfte für Podolski stürmen.
Bayern wollte von Beginn an klar stellen, wer Herr im Haus ist. Die Partie spielte sich demnach vornehmlich in der Hälfte der Aachener ab. Fast wäre diese erste Drangphase mit einem Treffer belohnt worden. Doch Makaays Schussversuch aus 20 Metern strich knapp am rechten Pfosten vorbei (5.).
Dass es dann Kahn war, der das erste Mal hinter sich greifen musste, war zu diesem Zeitpunkt überraschend. Nach einer Ecke von Reghecampf konnte Stehle im Strafraum abziehen, Klitzpera lenkte die Kugel noch ab. Zwar konnte Kahn zunächst parieren, doch im zweiten Versuch brachte Klitzpera dann das Leder durch die Beine von Demichelis im Tor unter (10.).
Der 22. Spieltag
Die frühe Führung spielte den Gastgebern natürlich in die Karten. Sie standen nun tief und warteten auf Konterchancen. Die Bayern dagegen blieben zwar weiter spielbestimmend, doch gegen die dicht gestaffelte Aachener Hintermannschaft taten sich die Müncher schwer, gefährliche Situation zu kreieren.
Die wenigen Chancen, die sich für den Rekordmeister ergaben, wurden zudem nicht konsequent genug genutzt. Santa Cruz konnte einen dicken Patzer von Torhüter Straub nicht nutzen (26.) und auch Torjäger Makaay ließ eine Großchance aus, als er nach gutem Zuspiel von Schweinsteiger Straub aus 10 Metern nicht überwinden konnte (31.).
Den Aachener dagegen gelang es immer wieder, sich durch Konter in Szene setzen. Fünf Minuten vor der Pause hatte der zukünftige Bayer Schlaudraff nach einem Zuspiel von Ibisevic das 2:0 auf dem Fuß. Doch Kahn konnte mit einer Glanztat Schlimmeres verhindern.
Aachen im Glück - und Torschütze Klitzpera mitten drin. dpa
Der zweite Durchgang begann, wie der erste endete. Die Münchner drückten, ohne sonderliche Gefahr auszustrahlen. Die Aachener dagegen fuhren weiter ihre Konter. Bei einem dieser schnellen Vorstöße über Rösler hatte Ibisevic die Möglichkeit nachzulegen. Aber der Bosnier zögerte zu lange, so dass van Bommel noch klären konnte (50.).
Ottmar Hitzfeld versuchte mit der Einwechslung neuer Kreativkräfte (Pizarro, Scholl und Podolski) neue Impulse zu setzen, doch Zählbares sprang dabei zunächst nicht raus. Auf der Habenseite blieben in den ersten 30 Minuten der zweiten Hälfte lediglich ein gelungener Angriff, bei dem schließlich Schweinsteiger an Straub scheiterte (64.), und eine schöne Einzelaktion von Makaay, der aber auch in Straub seinen Meister fand (76.).
Insgesamt fehlte dem Münchener Angriffsspiel Tempo und Inspiration. Regelmäßig liefen sich die Münchner in der vielbeinigen Aachener Abwehr fest, so dass die Aachener die Partie nach Hause schaukeln konnten.
Die Alemannia kann nächsten Samstag in Bochum weiter Boden gut machen im Abstiegskampf. Für die Bayern gilt es, sich am Dienstag zum Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel in Madrid anders zu präsentieren.