Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht setzte nach der 0:1-Niederlage bei Union Berlin auf ein neues Quintett: Für Riedel, Klarer, Gjasula, Nürnberger sowie Justvan rückten Zimmermann, Maglica, Karic, Holtmann und Vilhelmsson ins Team. Neuzugang Polter (Leihgabe von Schalke) fungierte als Joker.
Leverkusens Coach Xabi Alonso tat es seinem Pendant im Vergleich zur 0:0 gegen Gladbach gleich: Hradecky stand wieder für Kovar im Tor, davor kamen Tella (Startelfdebüt), Tah, Hlozek sowie der von Real Betis ausgeliehene Stürmer Borja Iglesias für Frimpong, Amiri (nach Mainz gewechselt), Hofmann und Schick zum Zug.
Darmstadt verwickelte verhalten startende Leverkusener spätestens ab der Mittellinie in Zweikämpfe, die Gäste taten sich gegen bissige Hausherren zunächst schwer im Spielaufbau. Kamen die technisch klar überlegenen Rheinländer einmal in Strafraumnähe, mangelte es auch an Präzision.
Hlozek vergibt erste Großchance - Darmstadt keineswegs chancenlos
Genauer wurde es erstmals mit Grimaldo, nach dessen Volleyzuspiel Hlozek dann zum Türöffner hätte avancieren können, der Tscheche verzog jedoch knapp (16.). Die Lilien verlegten sich aufs Konterspiel mit Hoffnungsträger Holtmann, die Chancenpremiere oblag aber Pfeiffer nach schneller Stafette (24.).
Bundesliga, 20. spieltag
Es begann eine gute Phase des Aufsteigers, Möglichkeiten wieder durch Pfeiffer und Vilhelmsson binnen Sekunden schlossen sich an (28.).
Tella nickt ein - Karic nicht
Das Tor fiel aber auf der anderen Seite, die geduldige Werkself bestrafte zu wenig Gegnerdruck sofort: Wirtz und Grimaldo initiierten für den einlaufenden Tella, der per Kopf aus sechs Metern sein drittes Saisontor erzielte (33.).
Ein Kopfball hätte auch für den Ausgleich sorgen können: Für sich wehrende Darmstädter platzierte Karic aus sechs Metern exakt auf Hradecky (39.), kurz vor der Pause auch noch Pfeiffer per Linksschuss aus 14 Metern (45.+1). Zwischenzeitlich hätte auf der Gegenseite ein Tor durch Borja Iglesias bei erfolgreichem Abschluss wegen Abseits wohl nicht gezählt (41.), wenig später entschärfte Schuhen Andrichs Scharfschuss stark (42.).
Tellas Kracher sitzt
Mit Zimmermanns wohl verdienter Gelber Karte nach Foul an Wirtz startete Durchgang zwei (49.), ehe wenig später Tella nach Xhaka-Pass und Wirtz-Zuspiel wuchtig den Doppelpack schnürte (52.).
Bayer hatte alles im Griff und schaltete auf Kontrollmodus. Dies genügte den ballsicheren Gästen, um die Hessen trotz eines Dreifachwechsels Mitte des zweiten Durchgangs in Schach zu halten. Unter anderem debütierte Polter, der damit den Bundesligarekord von Michael Spies einstellte und nach Wolfsburg, Nürnberg, Mainz, Union, Bochum und Schalke für den siebten Verein in der Bundesliga spielte. Zudem feierte Mehlem nach Wadenbeinbruch im Dezember sein Comeback.
Darmstadts Offensivkraft war erlahmt. Leverkusen spulte den Rest der Zeit souverän ab, blieb dabei zunächst gefährlich (Wirtz, Latte, 75.), ehe nennenswerte Offensivszenen in der Schlussphase rar wurden. Somit übersprang der Spitzenreiter die Hürde am Böllenfalltor. Beim ungefährdeten Sieg ging auch das Risiko auf, mit Xhaka aufzulaufen - der Stratege blieb von seiner fünften Gelben Karte und damit von einer Sperre gegen die Bayern beim Gipfeltreffen verschont.
Die Lilien erweiterten ihre schwache Heimbilanz (jetzt 1/3/7) und sind am kommenden Samstag in Mönchengladbach zu Gast (15.30 Uhr). Bayer (bestes Auswärtsteam - 8/2/0) spielt schon am Dienstag wieder im Pokal-Viertelfinale gegen den VfB Stuttgart (20.45 Uhr), ehe in der Liga der FC Bayern wartet (Samstag, 18.30 Uhr).
