Sepp Herberger machte als Stratege das "Wunder von Bern" überhaupt erst möglich. Der "Fußball-Philosoph von der Bergstraße" hat sich dadurch unschätzbare Verdienste im deutschen Fußball erworben. Mit der Nationalmannschaft holte er durch ein 3:2 gegen Ungarn den ersten WM-Titel.
Die Qualitäten des Trainers waren hinlänglich bekannt. Und so entschloss er sich 1947 dazu, sein Wissen weiterzugeben. Herberger rief den ersten Fußballlehrer-Lehrgang ins Leben, im ersten Kurs waren unter anderem Hennes Weisweiler und Herbert Widmayer unter den Absolventen. Als Ausbildungsleiter war Herberger von 1947 bis 1950 aktiv, leitete die Lehrgänge 1 bis 3 und hatte insgesamt 95 Absolventen unter seinen Fittichen.
"Sepp Hergerber war Trainer, Manager, Arzt, Psychologe und Beichtvater in einer Person. Er überließ nichts dem Zufall", beschrieb der ehemalige Nationalspieler Willi Schulz einmal den früheren Bundestrainer gegenüber der Zeitung "Welt am Sonntag". Und Weisweiler sagte: "Da ging kein Wort verloren, denn die meisten waren mit 27 bis 30 Jahren Männer, die härteste Kriegserlebnisse geformt hatten. Wir bauten mit allem Ernst an unserer Zukunft als Fußballtrainer, wir wollten auch endlich etwas vom Leben haben. Und Sepp Herberger verstand es immer, die Zügel mal straff, mal locker zu halten."
Weisweiler war später in der Zeit von 1957 bis 1970 Chefausbilder, seit 2005 ist die Institution nach ihm benannt. Bis 2011 wurden die Lehrgänge auf dem Campus in Köln abgehalten, seitdem finden sie in der Sporthochschule in Hennef statt. Die durch die Fußballlehrer-Ausbildung erworbene Lizenz ist der höchste vom Verband vergebene Trainerschein und die Voraussetzung für eine offizielle Anstellung als Cheftrainer einer Mannschaft in den ersten drei Ligen.
Mirko Strässer
1947: Was sonst noch geschah ...
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