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1948 - "Hipp, hipp, hurra, Nürnbergs Siebte ist da"

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1948 - "Hipp, hipp, hurra, Nürnbergs Siebte ist da"

Nürnbergs Schorsch Kennemann (re.) im entscheidenden Spiel um die Meisterschaft.

Nürnbergs Schorsch Kennemann (re.) im entscheidenden Spiel um die Meisterschaft. picture alliance

Der 1. FC Nürnberg als Meister der Oberliga Süd sollte sich zunächst mit Ostzonenmeister SG Planitz messen. Die sowjetischen Behörden verweigerten dem Zwickauer Vorortverein jedoch die Reiseerlaubnis, so dass der Club kampflos ins Halbfinale einzog. Der FC St. Pauli, der 1 FC Kaiserslautern und der TuS Neuendorf qualifizierten sich durch Siege in ihren Viertelfinals ebenfalls für die Runde der letzten vier.

Im Halbfinale zwischen dem FCN als Meister der amerikanischen Besatzungszone und St. Pauli (Vizemeister der britischen Zone) in Mannheim musste nach einem 2:2 nach 90 Minuten die Verlängerung entscheiden. In der 94. Minute beendete Hans Pöschl die Partie mit seinem vielumjubelten 3:2 für die Nürnberger - ein Golden Goal, noch ehe dieses Wort existierte.

"Hipp, hipp, hurra, die Siebte ist da"

Am 8. August 1948 traf der Club in seinem zehnten Meisterschaftsfinale auf den 1. FC Kaiserslautern um die Brüder Fritz und Ottmar Walter, der TuS Neuendorf in Wuppertal mit 5:1 nach Hause geschickt hatte. Nach Treffern von Konrad Winterstein und Pöschl führte der FCN in der Gluthitze des Müngersdorfer Stadions in Köln zur Pause überraschend mit 2:0, dann erst sorgten die Pfälzer für Gefahr vor dem Tor der Franken. Deren überragender Torhüter Edi Schaffer aber ließ sich nur ein einziges Mal überwinden - durch ein Eigentor von Abwehrspieler Abel Uebelein.

Mit Plakaten wie "Hipp, hipp, hurra, die Siebte ist da", wurde die Mannschaft von 100.000 Menschen in Nürnberg empfangen. Der Club hatte dem großen Kontrahenten Schalke 04 wieder eine Meisterschaft voraus.

Harald Kaiser

1948: Was sonst noch geschah ...

Meister: 1. FC Nürnberg (nach 2:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern)

Pokal: Wettbewerb nicht ausgespielt

Meister der Ostzone (später DDR): SG Planitz (nach 1:0 gegen Freiimfelde Halle)

Olympische Spiele in London: Schweden (Gold), Jugoslawien (Silber), Dänemark (Bronze), ohne deutsche Beteiligung