Der Zwickauer Trainer Torsten Ziegner, der vor diesem 12. Spieltag klare Wort gefunden hatte ("Es ist fünf vor zwölf, vielleicht kam der Aufstieg ein Jahr zu früh") reagierte auf das jüngste 2:3 in Halle , der nunmehr dritten Niederlage in Folge, mit drei personellen Veränderungen: Frick, Schlicht und Bär durften anstelle von Gebers, Christoph Göbel und Lange (jeweils Bank) ran.
Frankfurts Coach Roland Vrabec beließ es dagegen nach dem furiosen 6:0 gegen Fortuna Köln bei derselben Startelf. Die Rollenverteilung war natürlich klar verteilt: Der Liganeuling aus Zwickau (letzter Sieg am 20. September mit 4:0 gegen Jahn Regensburg) ging als Außenseiter ins Heimspiel gegen Zweitliga-Absteiger Frankfurt. Die Hessen nämlich hatten ihrerseits vier Dreier in Serie eingefahren und unterlagen letztmals am 10. September mit 1:3 gegen Großaspach. "Wir haben uns befreit, das war wichtig, dass wir in die Spur kommen. Wir haben eine gute Phase", so Vrabec, der auch dieses Mal einen guten Start seiner Truppe notieren konnte.
Nietfelds Drehschuss küsst den Pfosten
Sein Team agierte technisch auf höherem Niveau, wenngleich zunächst keine Großchance heraussprang. Warum? Weil die Sachsen kampfstark dagegenhielten. Die erste gefährliche Möglichkeit verzeichnete dann auch Zwickau, als Nietfeld stark das Leder annahm und aus der Drehung den Pfosten anvisierte. Keeper Pirson blickte nur hinterher (20.). Schlicht legte mit einem Freistoßhammer, den der Frankfurter Torwart parierte, nach (28.). Diese Möglichkeiten verliehen dem Gastgeber natürlich Auftrieb.
Gegen Ende der ersten 45 Minuten hatte sich der Liganeuling ein optisches Übergewicht erarbeitet, doch die oftmals gut freilaufenden Schlicht und Nietfeld konnten nicht entscheidend in Szene gesetzt werden. So ging es mit einem 0:0 in die Katakomben.
3. Liga, 12. Spieltag
Stark überrascht, Zimmermann kontert
Den besseren Start nach Wiederbeginn erwischten die Hessen: Der ehemalige Hoffenheimer, Wolfsburger und Eintracht-Profi Ochs verpasste allerdings eine Hereingabe knapp (51.). Ansonsten blieb das Duell zwischen FSV und FSV äußerst überschaubar - bis zur 71. Minute, als Frankfurt quasi aus dem Nichts das 1:0 erzielte: Nach einem Eckball konnten die Zwickauer nicht klären, sodass Stark einnetzte. Die Hausherren lagen also zurück. Doch Trainer Ziegner hatte noch ein Ass im Ärmel - und brachte Zimmermann: Der Joker vollendete eine Flanke per Kopf zum 1:1-Endstand (81.), leistete sich hernach aber ein grobes Foulspiel und sah Rot (87.).
Während der Aufsteiger nach zuletzt drei Pleiten in Folge wieder einen Punkt verbuchte, verpasste es der Absteiger, den fünften Dreier in Folge einzufahren. Zwickau ist am Freitag (19 Uhr) zu Gast in Aalen, der FSV Frankfurt empfängt am kommenden Samstag (14 Uhr) den SC Paderborn.