Der VfL Wolfsburg war vor dem letzten Spieltag bereits sicher für die Champions League qualifiziert, Mainz hatte den Klassenerhalt in der Tasche - und trotzdem entwickelte sich ein munteres Spiel mit vielen, teils sehenswerten Toren. Die ersten fünf Minuten gehörten den Nullfünfern, doch Boetius scheiterte am gut reagierenden Pervan (5.), der für Casteels (operativer Eingriff) im Tor stand. Außerdem beorderte Coach Oliver Glasner Brekalo anstelle von Gerhardt (Bank) im Vergleich zum 2:2 in Leipzig in die Startelf.
Dahmen rettet zweimal
Wolfsburg tat sich zunächst allerdings schwer. Immer wieder kamen Zuspiele zu ungenau - und trotzdem hätten die Wölfe bereits nach elf Minuten in Führung gehen können, doch Dahmen verhinderte mit einem klasse Reflex Weghorsts 54. Tor im 100. Bundesligaspiel (11.). Überhaupt war der Keeper sehr aufmerksam und auch Minuten später gegen Mbabus Kopfball zur Stelle (19.). Die Wolfsburger hatten mittlerweile mehr Ballbesitz und ein optisches Übergewicht, Mainz versuchte sich mit schnellem Umschalten zu befreien.
Allzu oft kamen die Nullfünfer aber nicht in solche Momente - und wenn doch, dann war ein Wolfsburger immer noch klärend dazwischen, wie der grätschende Paulo Otavio, der so gegen Quaison gerade noch Schlimmeres verhinderte (28.). Bei den Reinhessen saß der scheidende Kapitän Latza zunächst einmal auf der Bank, für ihn begann Kohr - außerdem spielten nach der 1:3-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund noch Bell und Quaison für Hack und Glatzel.
Boetius vollendet zur Führung
Weil sich in Minute 32. Barreiro verletzte, kam Latza dann doch noch zu seinem Abschiedsspiel und war nur wenig später an der Mainzer Führung beteiligt. Nachdem Onisiwo auf der rechten Seite durchgebrochen war, musste Mbabu gegen Latza am Strafraum in den Zweikampf gehen, gewann diesen zwar, doch Quaison setzte nach und legte perfekt für Boetius auf, der locker zum 1:0 einschob (44.).
Bundesliga, 34. Spieltag
Philipp herrlich - Quaison eiskalt
Wolfsburg hatte den Schock vor der Pause gut verdaut und schlug nach dem Seitenwechsel postwendend zurück: Philipp lenkte eine Hereingabe von Paulo Otavio mit dem Außenrist herrlich über Dahmen hinweg zum Ausgleich ins Netz (47.). Doch anstatt nachzulegen - Schlager schoss knapp vorbei - entwickelte sich aus dieser Chance ein Konter der Mainzer, den Quaison im Nachschuss zur erneuten Führung vollendete (54.).
Joao Victor in den Winkel - Bell trifft entscheidend
Nach der erneuten Führung zog sich Mainz wieder zurück und ließ die Wölfe kommen - und sie kamen: Der eingewechselte Joao Victor schweißte das Leder aus 25 Metern herrlich in den Winkel zum Ausgleich (66.). Der VfL war nun wieder das aktivere Team und spielte weiterhin nach vorne, brachte aber nur wenig Zwingendes zu Stande. Ganz anders die Mainzer, die noch einmal entscheidend vorne auftauchten und durch Bell nach einem Eckball den 3:2-Siegtreffer erzielten (77.).
Die Wölfe hatten zwar durch Schlager noch zwei große Chancen, doch erst köpfte der Mittelfeldspieler knapp über den Kasten (80.), dann scheiterte er am Pfosten (82.). So blieb es beim knappen Auswärtserfolg der Mainzer, die damit ihren Vereinsrekord (auswärts seit acht Partien ungeschlagen) weiter ausbauen und die Saison auf Platz 12 beenden, die Wolfsburger beschließen die Serie auf Platz vier und spielen in der kommenden Saison in der Champions League.
Die Bundesliga-Saison ist damit durch, für einige Nationalspieler bleibt allerdings keine lange Verschnaufpause. Ab dem 11. Juni geht die erste paneuropäische Europameisterschaft über die Bühne - ein Blick auf alle vorläufigen Kader.