Huckepack: Wehen Wiesbadens doppelter Torschütze Simac (oben) im Zweikampf mit Hoilett. picture-alliance
Wehen Wiesbadens neuer Trainer tauschte bei seinem Einstand auf der Trainerbank gleich auf fünf Positionen: Im Vergleich zum 1:2 beim FSV Frankfurt ersetzten Glibo, Öztürk und Ziegenbein Barg, Kokot und Hollmann. Darüber hinaus stürmte ein neues Angriffsduo. Stroh-Engel und Ziemer erhielten den Vorzug vor Orahovac und König. St. Paulis Trainer Holger Stanislawski brachte nach dem 1:1 gegen Augsburg drei Neue: Schultz, Trojan und Ebbers spielten anstelle von Bruns, Brunnemann und Hennings.
Das Pflichtspieldebüt von Schwarz als Teamchef stand zunächst unter keinem guten Stern: Bereits nach zwei Minuten musste seine Mannschaft einem Rückstand hinterherlaufen. Hübner leistete sich bei einer Lechner-Flanke von links im eigenen Strafraum einen Stockfehler. Ebbers stocherte gegen Hübner und Glibo nach, kam an den Ball und drückte ihn aus fünf Metern über die Linie.
2. Liga, 26. Spieltag
Wehen Wiesbaden war geschockt und fand lange nicht ins Spiel. Ganz anders die Gäste, die mit der Führung im Rücken selbstbewusst auftraten und die Schwarz-Schützlinge unter Druck setzten. St. Pauli störte früh, zwang den SVWW so zu Fehlern. Nach vorne agierten die Hamburger meist mit schnellen und direkten Diagonalpässen, die aber oft zu ungenau waren, so dass sie kaum zu klaren Torchancen kamen. Lediglich ein Volley-Schuss von Ludwig sorgte für Aufregung (15.).
Die Begegnung wurde umkämpfter, zahlreiche Standards waren die Folge. Ein Problem für die Gäste aus Hamburg, die bei Ecken und Freistößen in dieser Spielzeit ein ums andere Mal nicht gerade sattelfest waren, was sie in der 18. Minute erneut unter Beweis stellten: Amstätter zirkelte eine Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld an den zweiten Pfosten. Dort schraubte sich Simac hoch und markierte per Kopf aus fünf Metern den Ausgleich.
Auf der Bank der Wehen Wiesbadener gab's neue Gesichter: Moser und Schwarz (re.). picture-alliance
Das Match fand nicht gerade auf allzu hohem Niveau statt, dafür war es inzwischen ausgeglichener. Beide Mannschaften offenbarten aber Schwächen im Passspiel, so dass klare Einschussgelegenheiten absolute Mangelware blieben. Einem Kopfball von St. Paulis Boll, der knapp über den Querbalken ging (34.), stand ein 16-Meter-Schuss von Ziegenbein gegenüber (37.). Das war dann aber auch schon alles an gelungen Offensivaktionen in der ersten Hälfte.
Wehen Wiesbadener Engagement wird belohnt
Mit dem selben Personal ging es im zweiten Durchgang weiter, Wehen Wiesbaden ging aber entschlossener zu Werke und kam durch Stroh-Engel zu guten Möglichkeiten. Der 23-Jährige jagte den Ball zuerst drüber und schoss dann Hain an (53., 54.). St. Pauli hatte seine liebe Mühe, die Hanseaten waren beeindruckt von der forschen Spielweise der Hessen. Nach vorne klappte kaum etwas, und hinten hatten die Stanislawski-Schützlinge Glück, dass Wehen Wiesbaden Schwächen in der Chancenverwertung offenbarte. So knallte ein 20-Meter-Freistoß von Amstätter an den linken Außenpfosten (63.).
Nach 69 Minuten passierte es doch: Öztürk verlud Kalla, der für den verletzten Rothenbach gekommen war, und flankte von der linken Seite an den zweiten Pfosten. Dort setzte sich Simac gegen Hoilett im Kopfballduell durch und nickte zum 2:1 ein. Danach brachen alle Dämme bei St. Pauli, so durfte Öztürk unbehelligt in den gegnerischen Strafraum spazieren. Der 21-Jährige ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte das Leder aus elf Metern im rechten unteren Eck (77.).
Der FC St. Pauli hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen, auf der anderen Seite gaben sich die Schwarz-Schützlinge mit dem Resultat zufrieden und brachten den Dreier unter Dach und Fach.
Wehen Wiesbaden ist bereits am kommenden Donnerstag in Ingolstadt gefordert und kann dort in einem "Sechs-Punkte-Spiel" weitere wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt einheimsen. St. Pauli dagegen trifft am folgenden Sonntag zu Hause auf den MSV Duisburg.