Bundesliga

"Wie ein Traum": Reuter schwärmt von Oxford

Augsburger Innenverteidiger überzeugt auf ganzer Linie

"Wie ein Traum": Reuter schwärmt von Oxford

Überzeugt derzeit beim FCA: Reece Oxford.

Überzeugt derzeit beim FCA: Reece Oxford. IMAGO/kolbert-press

Hätte der VfL am Sonntagnachmittag in der 74. Minute den Anschlusstreffer erzielt, das Zittern auf Seiten der Augsburger wäre wohl losgegangen. Reece Oxford ersparte es seinen Mitspielern und allen, die dem FCA die Daumen drücken. In höchster Not bereinigte der Abwehrspieler einen Schussversuch von Jürgen Locadia aus bester Position. Eine von vielen Szenen, in denen Oxford und seine Kollegen nicht zu bezwingen waren.

Hochkonzentriert und aufmerksam von der ersten bis zur 90 Minute, stets mit dem richtigen Timing in den Zweikämpfen und dem Auge für die Mitspieler im Spielaufbau. Am Boden wie in der Luft war Oxford Herr der Lage. Mit dem Lob für Einzelspieler tun sich Trainer und Manager ja immer mal wieder schwer und rücken stattdessen lieber die gesamte Mannschaft in den Fokus.

Auch Geschäftsführer Stefan Reuter betonte zunächst die überzeugenden Leistungen "durch die Bank weg", ehe er sich dann doch seinem 1,91 Meter großen Abwehrchef widmete. "Top. Wie er in der Luft steht, das ist natürlich ein absoluter Traum." Immer wieder sei er zudem gut "rausgestochen" und habe gut "antizipiert".

Sprung vom Risikofaktor zur Stütze

In der Hinserie ist dem 23-jährigen Engländer der Sprung vom Reservisten und Risikofaktor zur Stammkraft und Stütze gelungen. In den vergangenen Wochen war auch mal die ein oder andere durchwachsene Leistung dabei. Wirklich schlecht spielte Oxford im Jahr 2022 aber eigentlich nie - mit Ausnahme des 1:5 in Leverkusen, als im Januar die gesamte Mannschaft einen schwarzen Tag erwischte. Mit den 90 Minuten an der Castroper Straße bestätigte er aber mal wieder eine solche Leistung, die ihm im Winter einen Platz in der kicker-Rangliste in der Kategorie "Nationale Klasse" sicherte.

Ob in einer Dreier- oder Viererkette, Oxford ist beim FC Augsburg in dieser Saison gesetzt. In Bochum kombinierte Trainer Markus Weinzierl beide Systeme. Mit dem Ball agierte sein Team meist mit der zuletzt wieder häufiger favorisierten Vierkette mit Oxford und Kapitän Jeffrey Gouweleeuw im Zentrum. Gegen den Ball rückte Rechtsverteidiger Robert Gumny zu dem Duo nach innen und Daniel Caligiuri nach hinten auf die rechte Seite. Gemeinsam mit Linksverteidiger Iago entstand so eine situative Fünferkette.

Die Defensive war sicher die Basis für den Erfolg

Markus Weinzierl

"Dadurch wurden die Räume eng. Die ganze Mannschaft hat diesen Plan gut umgesetzt. Wir haben mit sehr viel Herz, Organisation und Zweikampfverhalten verteidigt. Die Defensive war sicher die Basis für den Erfolg", lobte Weinzierl.

Der Coach konnte sich darüber hinaus über einen weiteren positiven Aspekt aus den Reihen der Abwehrspieler freuen. Nach vierwöchiger verletzungsbedingter Wettkampfpause gab Felix Uduokhai in den Schlussminuten sein Bundesliga-Comeback, nachdem er unter der Woche bereits 45 Minuten in der Regionalligamannschaft abspulte. Mit dem 24-Jährigen hat Weinzierl in den letzten drei Saisonspielen eine qualitativ hochwertige Alternative fürs Zentrum in der Hinterhand.

Moritz Kreilinger

Bilder zur Partie VfL Bochum - FC Augsburg