2. Bundesliga

Werder Bremen vor dem 34. Spieltag: Tückische Ausgangslage

Abwarten wegen möglichem Toprak-Einsatz

Werders Ein-Punkt-Hürde: "Ich weiß gar nicht, wie das funktionieren soll"

Partycrasher Regensburg? Clemens Fritz hält die Ausgangslage vor Werders abschließendem Heimspiel für tückisch.

Partycrasher Regensburg? Clemens Fritz hält die Ausgangslage vor Werders abschließendem Heimspiel für tückisch. IMAGO/Oliver Ruhnke

Schon zu aktiven Zeiten gehörte Clemens Fritz zu der Sorte von Fußball-Profis, die, wenn es gegen Ende einer Saison ernst wurde, eher nicht mehr zur Zeitung gegriffen und jede Schlagzeile gelesen hätten. "Ich war einer, der in dieser Phase sehr konzentriert war", sagte Werders Leiter Profifußball am Dienstag, fünf Tage vor dem 34. Spieltag in der 2. Liga.

Fritz: "Das ist die Gefahr"

Seit vergangenem Sonntag sei es ihm daher "sowieso zu viel" geworden mit all den Texten über den Bremer Zweitligisten, in denen natürlich eine Information nicht fehlen durfte: Nur ein Punkt würde dem aktuellen Tabellenzweiten im letzten Saisonspiel schon reichen, um ein Jahr nach dem Abstieg umgehend in die Bundesliga zurückzukehren. Und "das", betonte Fritz, "ist genau die Gefahr", es macht die Ausgangslage so tückisch. Denn: Es gehe ja "nur" um diesen einen Punkt.

Regensburg als Partycrasher?

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Mehrfach wiederholte der 41-Jährige, dass das Heimspiel für Werder so anzugehen sei "wie jedes andere" auch, zumal er es bislang in seiner Karriere noch nicht erlebt habe, "dass man ins Spiel geht und auf Unentschieden spielt - ich weiß gar nicht, wie das funktionieren soll". In Bremen stehen am Sonntag um 15.30 Uhr also alle Zeichen auf Sieg. "Wohlwissend", so Fritz, dass Gegner Regensburg "mit einer gewissen Lockerheit" auflaufen kann, worin womöglich weiteres Gefahrenpotenzial liegt. Als Tabellen-13. ist die eigene Saison für den Jahn zwar längst gelaufen; möglich wäre ja aber immer noch die Rolle als Partycrasher.

Vier Aufsteiger im Bremer Kader

Entscheidend aus Werder-Sicht werde laut Fritz sein, "einen kühlen Kopf zu bewahren, sich nicht beeinflussen zu lassen, an die eigene Qualität zu glauben" und auch die nötige Geduld aufzubringen. Voraussetzungen, die insbesondere von den erfahrenen Werder-Profis eingebracht werden sollen. Mit Anthony Jung, Niclas Füllkrug, Nicolai Rapp und Ömer Toprak stehen vier Profis im Bremer Kader, die bereits mit ihren Ex-Klubs jeweils einmal aufgestiegen sind.

Doch ein Einsatz von Kapitän Toprak ist nach seiner vorzeitigen Auswechslung im vergangenen Spiel in Aue nicht unbedingt wahrscheinlicher geworden. "Bei ihm müssen wir die nächsten Tage abwarten. Er hat wieder seine Wade gespürt. Es war eine Vorsichtsmaßnahme, ihn rauszunehmen, bevor etwas Schlimmeres passiert", erklärte Fritz. Zunächst wird der 32-Jährige in dieser Woche also individuell trainieren - und je nach Verlauf die Belastung steigern. Durch seinen auslaufenden Vertrag könnte es somit um die letzten Einsatzminuten Topraks für Werder gehen. Das Thema einer möglichen Verlängerung stellt sich erst später, so Fritz, nach diesem "entscheidenden Spiel".

Tim Lüddecke

30.097 Spiele an einem Spieltag: Nie stand mehr Erfahrung auf dem Platz