2. Bundesliga

HSV: Warum Sandhausen ein Ort voller Symbolik ist

Der "Finalgegner" bescherte einen Tiefpunkt und war erster Gastgeber im Unterhaus

Warum Sandhausen für den HSV ein Ort voller Symbolik ist

Der HSV und Sonny Kittel (re.) wollen in Sandhausen positive Geschichte schreiben.

Der HSV und Sonny Kittel (re.) wollen in Sandhausen positive Geschichte schreiben. IMAGO/Claus Bergmann

Der 28. Juni 2020 ist bis heute einer der Tiefpunkte in der Vereinsgeschichte des HSV und die Parallelen sind frappierend. Wie jetzt befanden sich die Hanseaten im Fernduell mit dem 1. FC Heidenheim, seinerzeit allerdings um Platz 3, und der Gegner am 34. Spieltag hieß Sandhausen. Weil der Konkurrent in Bielefeld patzte, hätte zu Hause ein Unentschieden für die Relegation gereicht, ein denkwürdiges 1:5 gegen den SVS aber besiegelte das dritte Zweitliga-Jahr.

Wir haben unsere Chance aufrechterhalten und Druck gemacht.

Robert Glatzel

Die Konstellation am kommenden Sonntag ist ähnlich: Wie vor drei Jahren ist der HSV auf einen Ausrutscher von Heidenheim angewiesen - und auf einen eigenen Erfolg gegen Sandhausen. Zweifel daran, dass sie dieses Mal ihre Hausaufgaben erledigen, lassen die Protagonisten nicht aufkommen. "Wir werden da sein bei einem Stolpern des Konkurrenten", sagt Trainer Tim Walter und auch Robert Glatzel versprüht Zuversicht: "Wir haben durch den Sieg gegen Fürth unsere Chance aufrechterhalten und Druck gemacht. Jetzt haben wir unser Finale."

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Der große Unterschied zur Ausgangslage von 2020 ist: Seinerzeit war der HSV bereits in diese finale Partie der Saison getaumelt und nach der Corona-Pause nie wieder richtig in die Spur gekommen, hatte zudem durch eine Last-Minute-Niederlage ausgerechnet in Heidenheim eine Woche zuvor den Direktaufstieg verspielt.

Der HSV fährt mit Rückenwind nach Sandhausen

Jetzt sammelte Walters Elf Vertrauen durch zwei Siege, überzeugte beim jüngsten 2:1 gegen Greuther Fürth zwar nicht restlos, wies aber nach, dass sie auch auf etwas andere als die bevorzugte Art und Weise gewinnen kann - nämlich trotz nur 46 Prozent Ballbesitz. Jonas Meffert verrät, dass dies zwar der Fürther Stärke geschuldet war, aber durchaus auch in einer Anpassung der Idee begründet lag: "Wir haben unseren Plan etwas geändert, wollten nach der 1:0-Führung zur Pause nicht komplett draufgehen, sondern Fürth etwas mehr den Ball lassen."

2. Liga, 34. Spieltag

Es könnte sich ein Kreis schließen

In Sandhausen will der HSV wieder den Ball, die Punkte sowieso. Und nach Möglichkeit einen Kreis schließen. Denn der SVS hat mit dem Kantersieg im Volkspark vor drei Jahren nicht nur einen historischen Tiefpunkt beschert, er war auch der erste Gastgeber im Unterhaus.

Ausgerechnet in den Hardtwald hatte den einstigen Bundesliga-Dino HSV im August 2018 die erste Zweitliga-Auswärtsreise der Geschichte geführt. Ein geeigneterer Ort als Sandhausen, um das Kapitel 2. Liga zu beschließen, wäre kaum möglich.

Sebastian Wolff

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