Lautstarke Kulisse im Cardiff City Stadium, Coach Robert Page nach dem zuletzt enttäuschenden 1:1 in Armenien als Motivator an der Seitenlinie - und dem Gegenüber die bereits für die Europameisterschaft 2024 qualifizierte sowie jüngst mit 3:2 in Berlin erfolgreiche Türkei um Erfolgstrainer Vincenzo Montella: Wales wusste, was zum Abschluss der EM-Qualifikation angesagt war und legte dementsprechend los.
Die Drachen schoben vom Anpfiff weg an, schnürten die Gäste durchaus hinten ein und suchten den Weg zum Tor. Mit Erfolg: Zwar setzte Broadhead zunächst einen frechen Schlenzer knapp rechts am Pfosten vorbei (5.), zwei Zeigerumdrehungen später kochte das Stadion aber hoch.
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Wilson eröffnete stark aus der Mitte mit einem Zuspiel auf den linken Flügel zu Williams. Der schnelle Mann zog nach einem Haken nach innen und schlenzte den Ball letztlich aus nicht ganz einfacher Lage herrlich rechts unten ins Eck. Torwart Cakir kam nicht mehr ran - und Wales war zu diesem Zeitpunkt sicher beim Endturnier im kommenden Sommer (14. Juni bis 14. Juli) dabei. Warum? Weil es im Parallelspiel zwischen Kroatien, das im direkten Vergleich schon besiegt worden war (1:1 und 2:1), und Armenien zu diesem Zeitpunktbei noch 0:0 stand.
Ausweg Play-offs
Das positive Gefühl sollte sich aber noch ändern - und zwar aufgrund der Ereignisse auf beiden Plätzen.
Einerseits sollten die Kroaten als WM-Dritter 2022 ihre Hausaufgabe noch mit einem 1:0-Erfolg über Armenien erledigen, andererseits kam in Wales auch die Türkei noch auf. Das jedoch auf strittige Art und Weise: Nachdem nämlich gleich ein paar Elfmeterforderungen der Hausherren trotz vorhandener Kontakte nicht groß zu langwierigen VAR-Untersuchungen geführt hatten, zeigte der slowenische Referee Matej Jug in der 70. Minute auf den Punkt. Davies hatte Gegenspieler Yildiz - zuletzt aufgrund seiner langjährigen Deutschland-Erfahrungen im Gespräch - gestoßen. Ein kleines Vergehen, das sich der Schiedsrichter aber nicht selbst mehr ansah.
Also trat Yazici an und verwandelte vom Punkt extrem sicher ins rechte untere Eck - 1:1 (70.). Kurz darauf hätte Yusuf Sari beinahe das Spiel komplett gedreht, doch sein toller Schuss ging oben links nur ans Aluminium (74.).
In der Schlussphase warfen die Drachen nochmals alles nach vorn, doch es sollte nicht mehr sein - zumal sich die Hoffnungen ohnehin aufgrund von Kroatien schon in Luft aufgelöst hatten. Und während die Türken mit dem Schlusspfiff und diesem Punkt den Gruppensieg zelebrieren durften, war sich Wales immerhin sicher, im kommenden März in den Play-offs noch um ein Ticket kämpfen zu dürfen.
Die Auslosung für die am 14. Juni 2024 stattfindende Europameisterschaft findet am 2. Dezember in der Hamburger Elbphilharmonie statt.