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DFB-Erklärung zu Yildiz: Potenzial anderer Spieler "höher eingeschätzt"

18-Jähriger entschied sich für die Türkei

DFB-Erklärung zu Yildiz: Potenzial anderer Spieler "höher eingeschätzt"

Trifft inzwischen für die Türkei: Kenan Yildiz (re., mit Benjamin Henrichs).

Trifft inzwischen für die Türkei: Kenan Yildiz (re., mit Benjamin Henrichs). IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Dass Kenan Yildiz am Samstagabend einen Treffer zu Deutschlands Testspielniederlage gegen die Türkei beisteuerte, war für die DFB-Verantwortlichen schon schmerzhaft genug. Doch danach wurde es nicht besser: Mit dem 18 Jahre jungen Offensivmann, so der mediale Tenor, sei dem Verband ein Toptalent durch die Lappen gegangen - schließlich wurde Yildiz in Regensburg geboren und zehn Jahre lang beim FC Bayern ausgebildet.

Zwei Tage nach der 2:3-Schlappe in Berlin verbreitete der DFB nun ein Statement von Joti Chatzialexiou; ein Umstand, der bereits erahnen lässt, dass die Thematik die sportliche Leitung in Frankfurt am Main nicht kalt gelassen hat.

Entscheidung pro Türkei "akzeptieren wir immer noch"

"Wir freuen uns über die positive Entwicklung von Kenan, der in Regensburg und München ausgebildet wurde", sagt der Sportlicher Leiter Nationalmannschaften darin. "Wir kennen ihn seit dem U-14-Sichtungsturnier und waren daher regelmäßig mit ihm in Kontakt. Allerdings ist er ein Spieler der Generation, für die aufgrund der Corona-Pandemie in der U 15 und U 16 zu großen Teilen keine DFB-Lehrgänge stattgefunden haben. Als er in die U 17 kam und erstmals ein EM-Turnier am Ende der Saison in Aussicht war, hatten wir einige Spieler im Jahrgang, deren Potenzial wir höher eingeschätzt haben und von deren Entwicklung wir immer noch überzeugt sind."

Deshalb habe sich Yildiz "damals für eine Länderspiel-Karriere in der Türkei entschieden, was wir akzeptiert haben und immer noch tun", so Chatzialexiou weiter, nicht ohne anzufügen: "Das Gleiche erwarten wir übrigens auch von anderen Ländern, wenn die Spieler sich für Deutschland und den DFB entscheiden."

Statt bei den Bayern und beim DFB nahm Yildiz' Karriere bei Juventus und dem türkischen Verband rasant an Fahrt auf. In Turin, das ihn 2022 aus München verpflichtete, unterschrieb er inzwischen einen Profivertrag bis 2027 und verzeichnete die ersten fünf Serie-A-Einsätze, im Nationaltrikot winkt ihm ein Kaderplatz bei der EM 2024.

jpe

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