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Die Ausgangslage war klar. Sollte der Greifswalder FC im Auswärtsspiel bei der VSG Altglienicke nicht gewinnen und gleichzeitig Energie Cottbus das Brandenburg-Derby gegen Luckenwalde für sich entscheiden, wäre der Titelkampf in der Regionalliga Nordost entschieden und Cottbus würde in die 3. Liga zurückkehren.
Der GFC wollte also seine Hausaufgaben machen und versuchte in den ersten Minuten das Spiel zu kontrollieren. Eine erste Halbchance bot sich den in Rot gekleideten Gästen nach einer Ecke. Der GFC spielte diese kurz aus und chippte den Ball auf den zweiten Pfosten, wo Benyamina lauerte und in den Rückraum ablegte. Dort fand sich jedoch kein Abnehmer (7.).
Abu-Alfas Treffer zieht dem GFC den Stecker
Als der Anfangsdruck der Hausherren nachließ, kam die VSG Altglienicke immer besser ins Spiel und in der 13. Minute etwas überraschend zur Führung. Abu-Alfa zog von der linken Seite nach innen und versenkte den Ball flach im linken unteren Eck. Der frühe Rückstand brachte den GFC in der Folge völlig aus dem Konzept. Nur zwei Minuten später setzte sich Türpitz auf der rechten Seite durch, ließ auch GFC-Keeper Jakubov aussteigen, zögerte dann aber zu lange mit dem Abschluss, so dass Greifswald klären konnte - das hätte das 2:0 sein müssen.
Auch in der Folge blieb Altglienicke die bessere Mannschaft und stellte den GFC immer wieder über die starke rechte Seite, die die Gäste in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht in den Griff bekamen, vor Probleme. Ab der 25. Minute zogen sich die Hausherren etwas weiter zurück, dem GFC boten sich nun größere Räume im eigenen Ballbesitz. Altglienicke lauerte auf Konter.
Cigerci erzielt das verdiente 2:0
Ein solcher führte wenig später zum 2.0 für die Hausherren. Dem GFC wurde dabei eine eigene Ecke zum Verhängnis. Kaufmann marschierte auf der rechten Seite bis zum gegnerischen Sechzehner und hatte das Auge für Cigerci am zweiten Pfosten, der mühelos einnetzte (32.). Noch vor der Pause hätte die VSg beinahe auf 3:0 erhöht. Wieder ging es über die rechte Seite und wieder war es ein Konter. Türpitz zog den Ball flach auf den zweiten Pfosten wo Abu-Alfa angeflogen kam, aber den Ball nicht mehr entscheidend traf (43.). Somit ging es mit einer hochverdienten 2:0-Fürhung für Altglienicke in die Kabinen.
Auch nach der Pause änderte sich das Bild zunächst nicht. Greifswald fehlte weiterhin die Durchschlagskraft im Offensivspiel, Altglienicke blieb am Drücker. In der 54. Minute steckte Cigerci auf Abu-Alfa durch, der am glänzend reagierenden Jakubov scheiterte. Als wenig später auch noch Türpitz im Eins-gegen-eins an Jakubov, dem kurz zuvor einen katastrophalen Fehlpass unterlaufen war, verzweifelte, konnte man beinahe schon von Chancenwucher sprechen, was sich im Fußball bekanntermaßen oftmals rächen soll.
Strittiger Elfmeter - Altglienicke antwortet postwendend
Auf der Gegenseite kam der GFC quasi aus dem Nichts zum Ausgleich. Der Titelaspirant profitierte dabei von einer klaren Fehlentscheidung von Schiedsrichter Max Kluge. Kocer lief alleine auf Kemlein zu. Der Keeper brachte den Stürmer zu Fall, hatte zuvor aber klar den Ball gespielt. Altglienicke protestierte heftig, aber vergeblich. Benyamina war es egal, der Stürmer schnappte sich den Ball und verwandelte den fälligen Strafstoß sicher ins rechte Eck (66.).
Doch die Greifswalder Hoffnungsfunken glühten an diesem Nachmittag nur kurz auf. Denn die Hausherren hatten die perfekte Antwort parat. Abu-Alfa setzte sich auf der rechten Seite gegen Kratzer durch, Jakubov parierte zwar im Eins-gegen-Eins, doch der Abpraller landete bei Cigerci, der trocken auf 3:1 erhöhte und den alten Abstand wiederherstellte (69.).
Türpitz und Cigerci machen den Sack zu
Erst in der Schlussphase wurde es kurz noch einmal spannend. Nach einer Ecke landete der Ball im Rückraum, wo Cabrera nicht lange fackelte und die Kugel wuchtig ins rechte untere Eck donnerte (83.). Greifswald warf nun natürlich alles in die Waagschale - beim aktuellen Spielstand wäre Cottbus bei einem Sieg schließlich Meister. Was die Akteure nicht wussten: Cottbus lag zu diesem Zeitpunkt ebenfalls gegen Luckenwalde zurück.
In der Nachspielzeit machte die VSG schließlich den Deckel drauf. Zunächst erzielte Türpitz in der 90. Minute mit einem strammen Schuss das 4:2, in der vierten Minute der Nachspielzeit konterte Altglienicke ein letztes Mal über die linke Seite, Türpitz legte mit der Hacke auf Cigerci ab, der nicht mehr zu halten war und mit dem linken Fuß seinen Dreierpack schnürte.
Kurz darauf war Schluss. Altglienicke feierte einen verdienten 5:2-Erfolg gegen einen weitgehend enttäuschenden Greifswalder FC und leistete damit Schützenhilfe für Energie Cottbus, das in letzter Minute das 3:3 gegen Luckenwalde erzielte. Damit reicht Energie am letzten Spieltag ein Remis um den Aufstieg in die 3. Liga perfekt zu machen.