Unterhaching-Coach Christian Ziege veränderte seine Startelf im Vergleich zum 0:0 in Kiel auf zwei Positionen: Haas ersetzte Götze (Schlüsselbeinbruch), Welzmüller spielte für Hummels (Kreuzbandriss). Wiesbadens Trainer Marc Kienle vertraute ebenfalls auf den Großteil seiner Elf, die auch beim 2:1-Heimsieg gegen die Stuttgarter Kickers erfolgreich war. Lediglich Benyamina durfte erstmals von Beginn an ran, Kotzke nahm auf der Bank Platz.
In der Anfangsphase erwischte der Gastgeber den besseren Start. Die Hachinger hatten mehr Spielanteile und konzentrierten sich auf einen sicheren Spielaufbau, der SVWW ließ die SpVgg gewähren. Die erste Chance ergab sich allerdings aus einer Standardsituation. Nach einem Eckball war Erb per Kopf zur Stelle und erzielte das 1:0 für Unterhaching (10.). Auch anschließend waren die Hausherren spielbestimmend. Bei einem Angriff durch die Mitte wurde Thiel auf der rechten Seite gut frei gespielt, sein Schuss von der Strafraumgrenze landete jedoch in den Armen von Kolke.
Der SVWW tat sich weiter schwer, Benyamina war auf Seiten der Gäste der Aktivste. Nach einer Flanke von Mintzel kam der Stürmer zwar zum Schuss, dieser war aber kein Problem für Zetterer. Wehen versuchte vor allem auf den Außenbahnen für Gefahr zu sorgen. Nach einer Hereingabe von Vunguidica traf Benyamina das Leder jedoch nicht richtig, beim folgenden Angriff verzettelte sich Jänicke auf der rechten Seite. Haching agierte defensiv sehr kompakt, stand tief in der eigenen Hälfte und machte so die Räume eng. Beim SVWW waren viele Fehler im Spielaufbau zu beobachten. Auch in der Defensive offenbarten die Hessen Schwächen. Erst scheiterte Köpke an Kolke, Haas' Nachschuss ging über das Tor.
Bei einem Eckball stimmte die Absprache im Strafraum des SVWW nicht: Benyamina behinderte den herauseilenden Kolke, Voglsammer war als Erster am Ball, den er sehenswert unter Kontrolle nahm, sich danach um die eigene Achse drehte und ins kurze Eck zum 2:0 einschob (35.). In der Schlussphase der ersten Hälfte konnte Wiesbaden offensiv keine Akzente mehr setzen, sodass die Hessen mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabine gingen.
Der 2. Spieltag
Nach Wiederanpfiff folgte der Paukenschlag: Riemann zog aus 25 Metern einfach mal ab, Zetterer rutschte der Ball über die Hände und ins Tor - dicker Patzer des Keepers (48.). Der SVWW kam mit frischem Wind aus der Halbzeitpause und agierte vor allem offensiv mutiger, musste jedoch den Ausfall von Riemann hinnehmen. Nach einem Sprint fasste er sich an den Oberschenkel und signalisierte, dass es nicht mehr weiter geht. Für ihn kam Schnellbacher in die Partie, der kurz darauf per Doppelchance an Zetterer scheiterte.
Kurz darauf aber der Ausgleichstreffer: Vunguidica donnerte das Leder per Direktabnahme aus 16 Metern ins Tor, Benyamina hatte per Kopf abgelegt (72.). Dann aber geschah Seltenes: Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck unterbrach die Partie aufgrund drohenden Unterwetters. Zuvor hatte es sich gefährlich zugezogen, über dem Stadion wurde es immer dunkler.
Knapp 40 Minuten später wurde das Spiel mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt. Und wieder war es der SVWW, der forsch begann, Unterhaching hingegen schien verunsichert. Zunächst konnte Vunguidica zwar in höchster Not im Strafraum gestoppt werden, kurz darauf war Schnellbacher per Distanzschuss erfolgreich und erzielte das 3:2 für den SVWW (73.). Benyamina vergab wenige Minuten später freistehend die Chance zur Vorentscheidung. Auf der Gegenseite traf Schwarz sehenswert per direktem Freistoß in den Winkel zum 3:3 und rundete so ein verrücktes Spiel ab (84.).
Nächsten Dienstag (19 Uhr) tritt Unterhaching in Regensburg an, Wehen Wiesbaden empfängt die U 23 des BVB.