Int. Fußball

Totalschaden im Knie: Was Valencias Diakhaby Hoffnung macht

Operierender Arzt vollbrachte schon mal ein "Wunder"

Totalschaden im Knie: Was Valencias Diakhaby Hoffnung macht

Blankes Entsetzen: Reals Antonio Rüdiger muss sich abwenden, nachdem er die Verletzung von Mouctar Diakhaby gesehen hat.

Blankes Entsetzen: Reals Antonio Rüdiger muss sich abwenden, nachdem er die Verletzung von Mouctar Diakhaby gesehen hat. picture alliance / Anadolu

Mouctar Diakhaby hat den Schock überwunden. Am Dienstag wurde der Abwehrspieler aus dem Krankenhaus entlassen und ließ es sich nicht nehmen, anschließend bei seinen Mannschaftskollegen vorbeizuschauen - wenn auch auf Krücken und in Begleitung der Vereinsärzte. Aber eben mit einem Lächeln auf den Lippen.

Spielbericht

Doch wie schlimm steht es wirklich um Diakhaby nach seiner Horrorverletzung gegen Real Madrid? Es waren jedenfalls Bilder, die so sehr unter die Haut gingen, dass sich Real-Akteure wie Antonio Rüdiger oder Fede Valverde abwenden mussten, da sie sie nicht ertragen konnten. Spanische Medien zitieren unter anderem den Arzt von Tennisstar Carlos Alcaraz, der ein Karriereende bei einer Beschädigung des Knorpels nicht ausschließt. Der angesehene Spezialist Enrique Gastaldi erklärte indes bei SER Deportivos Valencia, es sei "die schwerste Verletzung, die ein Fußballspieler am Knie erleiden kann".

Operation beim "Wunderheiler"

Doch das sind nur Ferndiagnosen, denn Diakhaby ist noch nicht einmal operiert. Das wird erst am heutigen Donnerstag in seiner Heimat Frankreich, genauer gesagt in Lyon, geschehen. "Ich habe großes Vertrauen in die Ärzte in Valencia, aber in Frankreich ist meine Heimat und meine Familie. Ich habe viel Zuspruch. Meine Mannschaftskameraden unterstützen mich sehr", sagte er bei Radio Marca. Vier oder fünf Bänder im Kniegelenk sollen gerissen sein.

Dem komplizierten Fall annehmen wird sich der Orthopäde Bertrand Sonnery-Cottet unter der Aufsicht von Dr. Pedro Lopez, dem Leiter der medizinischen Abteilung von Valencia. Sonnery-Cottet hat sich unter anderem mit der gelungenen Operation des Weltcup-Skifahrers Giraud Moine einen Namen gemacht. Der Franzose hatte nach einem schweren Sturz im Januar 2017 in Garmisch unter anderem Luxationen beider Kniegelenke sowie Bänderverletzungen erlitten. "Im besten Fall kann man Skilehrer werden", sagte Sonnery-Cottet bei L'Equipe. Stattdessen feierte Moine im November 2018 ein vielbeachtetes Comeback, wurde 2019/20 Europacupsieger in der Abfahrt und  gewann im Februar 2020 die Abfahrt von Kvitfjell. Für Sonnery-Cottet war es "ein Wunder der Sportmedizin".

Kondogbia glaubt an seinen "kleinen Bruder"

Eine Geschichte, die Diakhaby sicherlich Hoffnung macht. "Es wird ein langer Kampf, aber ich bin bereit dafür und werde alles tun, um so schnell wie möglich und noch stärker auf den Platz zurückzukehren", sagte er inzwischen. Auch sein enger Freund und Mitspieler Geoffrey Kondogbia ist von einem Comeback überzeugt. "Für mich ist er wie ein kleiner Bruder", sagte der 31-Jährige. "Ich habe mit ihm gesprochen. Ich sehe ihn mit einem Lächeln im Gesicht und er ist bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen." Diakhaby sei ein "Mensch mit Charakter. Ich vertraue auf seine körperliche und geistige Stärke, um alles zu meistern, was auf ihn zukommt."

las

Denkwürdige Schlussphase für Real: Abpfiff, Tor, Rot

alle Videos in der Übersicht