Bundesliga

"Tolles Spiel gemacht": Mohr & Co. kompensieren Schalkes Ausfälle

Kaderbreite zahlt sich gegen Bochum aus

"Tolles Spiel gemacht": Mohr & Co. kompensieren Schalkes Ausfälle

Im ersten Revierderby überzeugt: Schalke nach dem Sieg gegen Bochum.

Im ersten Revierderby überzeugt: Schalke nach dem Sieg gegen Bochum. IMAGO/Nordphoto

Bisher waren die Schalker ohne größere Verletzungssorgen durch die frühe Saisonphase gekommen, gegen den VfL Bochum musste Trainer Frank Kramer aber nicht nur erneut Marcin Kaminski (Risswunde, nicht im Kader) und Thomas Ouwejan (nach reduzierter Trainingswoche nur auf der Bank) ersetzen, sondern kurzfristig auch Rechtsverteidiger Cedric Brunner, der wegen muskulärer Beschwerden im Oberschenkel ausfiel. Kramer hatte keine Mühe umzuplanen, die Breite des Kaders gibt derlei Veränderungen aktuell gut her.

Spielbericht

Wie schon nach Ouwejans Auswechslung in Stuttgart (1:1) eine Woche zuvor sprang Tobias Mohr als Linksverteidiger ein und bewies insbesondere bei den zwei Freistößen vor dem 2:1 und 3:1, dass er ähnlich scharfe Standards schießen kann wie der Niederländer. "Tobi hat ein tolles Spiel gemacht", lobte Sportdirektor Rouven Schröder und erwähnte in diesem Zusammenhang auch Henning Matriciani.

Der 22-Jährige feierte seine Saisonpremiere. Am 33. Spieltag der Abstiegssaison 2020/21 hatte Matriciani unter dem damaligen Trainer Dimitrios Grammozis sein Bundesligadebüt gegeben, als er gegen Eintracht Frankfurt in der 67. Minute eingewechselt wurde, gegen den VfL kam er nun erstmals seit dem Wiederaufstieg zum Einsatz. Er übernahm Brunners Rolle auf der rechten Abwehrseite, hatte zwar ab und an Probleme mit dem schnellen Gerrit Holtmann, kompensierte das aber mit hohem Eifer.

Debütantenball auf Schalke

Erstmals in der S04-Arena lief Sepp van den Berg auf. Der Zugang hatte dem VfB Stuttgart durch einen Patzer die Führung ermöglicht, gegen den VfL wirkte er nun defensiv weitgehend stabil. Allerdings leistete er sich eine folgenschwere Nachlässigkeit, als er vor dem 1:1 der Bochumer Holtmann viel zu leicht gewähren ließ.

Ihr Debüt für Schalke 04 gaben Leo Greiml und Kenan Karaman. Für Greiml, nach 87 Minuten für den auffälligsten Akteur Tom Krauß eingewechselt, war es der erste Bundesliga-Auftritt überhaupt, Karaman kennt das deutsche Oberhaus bereits aus seiner Zeit bei Hannover 96, Fortuna Düsseldorf und der TSG Hoffenheim. Karaman kam zeitgleich mit Greiml für Simon Terodde in die Partie. "Einen besseren Einstand hätte ich mir kaum vorstellen können", sagte Karaman anschließend mit Blick auf den Revierderby-Sieg gegen den VfL. Am nächsten Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) folgt das Revierderby in Dortmund. Karaman spürt bereits große Lust: "Die Fans haben uns schon heiß darauf gemacht."

Polter und Terodde stürmen erstmals gemeinsam

Von einem Startelfeinsatz für Karaman ist gegen den BVB nicht auszugehen, vielmehr hat sich 3:1-Torschütze Sebastian Polter nach seiner Einwechslung gegen Bochum dafür empfohlen. Er stand nun erstmals in der Saison mit Simon Terodde gemeinsam auf dem Feld, wenn auch erneut nicht von Beginn an - Kramer zog zunächst wieder ein System mit nur einer Spitze vor (Terodde).

Ein Doppelsturm, egal in welcher Konstellation, kann gleichwohl ein geeignetes Mittel für mehr Offensivpower sein, wie auch Polter nach dem Spiel gegen seinen Ex-Verein meinte. Man habe in der Schlussphase "gesehen, was das für eine Wucht entwickeln kann", sagte Polter, dem die Freude über sein erstes Saisontor deutlich anzumerken war. Folgt schon in Dortmund sein nächster Treffer?

Toni Lieto

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