Int. Fußball

Marco Terrazzino über Wechsel nach Danzig und eine Tanzshow

Ex-Bundesligaprofi über seinen Start in Polen

Terrazzino: Was eine Tanzshow mit seinem Wechsel nach Danzig zu tun hat

Gekommen, um zu bleiben: Marco Terrazzino (Mi.) bei seinem einzigen Kurzeinsatz gegen KS Cracovia.

Gekommen, um zu bleiben: Marco Terrazzino (Mi.) bei seinem einzigen Kurzeinsatz gegen KS Cracovia. imago images/Newspix

An diesem Mittwoch ist es genau ein Jahr her, dass sich Marco Terrazzino dem SC Paderborn anschloss. Und doch scheint es für ihn Ewigkeiten zurückzuliegen. So sehr, dass er Dinge sagt wie: "Deutschland ist für mich in weite Ferne gerückt".

Mitte August hatte der offensive Mittelfeldspieler einen Vertrag bei Lechia Danzig unterschrieben. In den zwei Monaten seitdem kam er zwar erst auf eine einzige Einsatzminute. Mit seinen Leistungen allerdings hängt das nicht zusammen. "Nach der ersten Woche hatte ich mich am Innenband im Knie verletzt", sagt er dem kicker am Dienstag. Erst seit der vergangenen Woche befinde er sich wieder im Mannschaftstraining.

Spielersteckbrief Terrazzino
Terrazzino

Terrazzino Marco

Über seine neue Heimat spricht der 30-Jährige dennoch rein positiv. "Ich bin sehr glücklich über meine Entscheidung, auch weil ich merke: Ich bin hier gezwungen, Englisch zu reden und lerne gleichzeitig noch Polnisch - arbeite also an zwei Sprachen." Auch dass er eine andere Art des Fußballs kennenlerne, begrüße er: "Ich kann es nur gutheißen. Aber klar, man muss auch der Typ dafür sein."

"Er hat mir gesagt, dass sie einen Spielmacher suchen"

Die Ekstraklasa sei "sehr körperlich, es wird viel Wert auf Physis gelegt. Man hofft auf die individuelle Klasse und auf gute Einzelaktionen der Offensivspieler." Oft werde er als solcher in Eins-gegen-eins-Situationen verwickelt. Sein Verein aus Danzig bilde jedoch eine Ausnahme: "Wir machen viel aus dem Kollektiv."

Terrazzino, der in Mannheim geboren ist und italienische Wurzeln hat, kannte die polnische Mentalität laut eigener Aussage schon vor seinem Wechsel: "Mein großer Bruder lebt seit 15 Jahren in Polen und ist durch die polnische Version von 'Let's Dance' sehr bekannt geworden." So habe der ehemalige deutsche U-20-Nationalspieler "einen Riesenbezug" zum Nachbarland aufgebaut: "Ich wusste, was auf mich zukommt. Das hat es alles ein bisschen einfacher gemacht."

Der Wechsel an die Ostsee kam durch einen Ex-Dortmunder zustande. Zlatan Alomerovic spielt seit vier Jahren in Polen, die jüngsten drei davon bei Lechia. "Er hat mich im Sommer nach meinen Plänen gefragt: 'Bist du offen für Polen?'" Das war Terrazzino durchaus. "Er hat mir dann gesagt, dass sie einen Spielmacher suchen." Die Lieblingsposition des damaligen Paderborners also, der beim SCP meistens nur als Joker mitwirken durfte.

Duell mit Podolski naht

Beim 5:0-Testsieg über den Zweitligisten Stomil Olsztyn am vergangenen Sonntag gab Terrazzino sein Comeback und wirkte eine halbe Stunde mit. Gerade einmal vier Minuten stand er auf dem Platz, als ihm ein Assist gelang.

Nach dem Auswärtsspiel am kommenden Samstag (15 Uhr) bei Bruk-Bet Termalica Nieciecza trifft Terrazzino mit Lechia beim nächsten Heimspiel am 23. Oktober (15 Uhr) auf Gornik Zabrze und Lukas Podolski. Ein guter Zeitpunkt, um die bislang überschaubare Einsatzstatistik auszubauen.

pab

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