René Müller musste in Braunschweig seine erste Niederlage als Trainer des SC Paderborn einstecken. Die wog schwer, denn die Westfalen verpassten es damit, an der Konkurrenz vorbeizuziehen. Symptomatisch, dass der SCP nach dem Rückstand geschockt war und sich nicht wirklich davon erholen konnte. Aufmunternde Worte kamen derweil vom Gegner-Coach Torsten Lieberknecht.
Der aktuelle Stand beim SC Paderborn nach der Winterpause: Die ersten Trainingseinheiten sind geschafft, das erste Testspiel erfolgreich absolviert. Am Dienstag fuhr der Zweitligist gegen den Regionalligisten SC Wiedenbrück 2000 seinen ersten Sieg (3:2) in diesem Jahr ein. Doch Trainer Stefan Effenberg ist nicht ganz zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, bis zum ersten Pflichtspiel gibt es noch einiges zu verbessern.
Groß war die Euphorie, die Stefan Effenberg zu Beginn bei seiner ersten Trainerstation beim SC Paderborn ausgelöst hatte. Nach einem Einstand nach Maß mit zwei Siegen ist bei den Ostwestfalen nach nunmehr sechs sieglosen Spielen (0/3/3) Ernüchterung eingekehrt - die 07er stecken im Tabellenkeller fest. Das Fass zum Überlaufen brachte das desolate 0:4 in Bochum, nach dem sich der Klub mit drei Bauernopfern zu einer fragwürdigen Aktion veranlasst sah.
Die Bilanz von Stefan Effenberg kann sich sehen lassen: Paderborns neuer Trainer blieb in seinen bisherigen vier Ligaspielen unbesiegt (2/2/0, 6:2 Tore). Zudem holte der 47-Jährige ein Offensiv-Trio aus der Versenkung, das unter Vorgänger Markus Gellhaus keine oder nur eine geringe Rolle spielte. Namentlich: Süleyman Koc (26), Mahir Saglik (32) und Moritz Stoppelkamp (28).
Es war das Thema der vergangenen Woche: Seit bekannt wurde, dass Stefan Effenberg den Trainerposten beim SC Paderborn übernimmt, überschlugen sich die Meldungen zu der Personalie. Kurioserweise geriet die Partie gegen Eintracht Braunschweig dabei in den Hintergrund. Nach der Premiere ist klar: Der erste Schuss hat gesessen, der "Tiger" ist zurück.
Der Hamburger SV hatte sich Süleyman Koc vom Bundesliga-Absteiger SC Paderborn als Dampfmacher für die rechte Seite auserkoren, doch die Verpflichtung des 26-Jährigen erscheint gescheitert. Zudem wurde am Sonntag die Klub-Führung um Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer auf der Mitgliederversammlung vehement kritisiert.
Paderborns Süleyman Koc wird nach kicker-Informationen noch in dieser Woche vom HSV verpflichtet. Vom Spieler hat der HSV längst ein klares Signal erhalten, jetzt steht noch die Einigung mit den Ostwestfalen aus. Hamburg müsste offenbar rund zwei Millionen für den 26-Jährigen aufbringen.
"Der eine oder andere Spieler ist uns abgesprungen, weil er nicht die Relegation abwarten wollte", hat Bruno Labbadia Dienstag verraten. Ein Kandidat aber hatte am heutigen Donnerstag Zeit: Süleyman Koc.
Er erzielte die letzten drei Tore für Paderborn, dennoch musste sich Lukas Rupp beim jüngsten 1:3 gegen Wolfsburg als tragischer Held im Abstiegskampf fühlen: Gegen die Niedersachsen vergab er freistehend aus kurzer Distanz die große Chance zur 1:0-Führung - und räumte hinterher ein: "Wenn ich da das Tor mache, wird es ein ganz anderes Spiel."
Am Samstag wurde Süleyman Koc in der Schlussphase der Partie des SC Paderborn gegen die TSG Hoffenheim eingewechselt, ein Erfolgserlebnis konnte der Offensivmann bei der Nullnummer aber nicht mehr verbuchen. Ein Erfolgserlebnis feierte der 26-Jährige aber dennoch - in Form einer Vertragsverlängerung. Die Ostwestfalen haben Koc mit einem neuen Kontrakt ausgestattet.