Stuttgarts Coach Huub Stevens stellte im Vergleich zum torlosen Remis beim 1. FC Köln zweimal um: Für Sararer und Harnik durften Sakai und Ibisevic ran.
Bayerns Trainer Pep Guardiola ersetzte gegenüber dem 1:1 gegen den FC Schalke 04 Boateng (Rotsperre) durch Dante. Zweiter Neuer in der Startelf des Rekordmeisters war Lewandowski, der für Müller zum Zug kam.
Gegen tief stehende Stuttgarter stieg die Ballbesitz-Quote des FCB schon in der Anfangsphase schnell nach oben, so richtig in Bedrängnis geriet der VfB aber nicht. Denn die Schwaben machten die Räume ganz eng, stellten Passwege so zu und bewiesen Konsequenz in ihrer Zweikampfführung. Gegen tempo- und bewegungsarm agierende Münchner, die ihren Rhythmus nach der Winterpause noch suchen und bei denen Götze und Lewandowski in der Offensive vom Spiel nahezu abgeschnitten waren, ein probates Mittel.
Die Bayern suchten den Weg vor das gegnerische Tor mit endlosen Ballpassagen, meist in ungefährlicher Zone, und sprühten dabei nicht gerade vor Esprit. Das zu statische Auftreten der Bayern, bei denen Robben immer wieder versuchte, sich schon im Mittelfeld Bälle zu holen, war gegen giftige und laufstarke Schwaben zu wenig - beide Strafräume blieben so verwaist, weil der VfB lange Zeit vergeblich auf Konter lauerte.
Bis zur 28. Minute, da gab es die erste (!) Torchance zu notieren: Gentner kam an ein hohes Zuspiel nicht ganz ran, setzte aber nach und passte zu Sakai. Der Japaner visierte von halblinks aus 15 Metern den rechten Winkel an und traf nur den Außenpfosten.
Danach wurde der VfB mutiger, ließ es aber am finalen Zuspiel fehlen. Wie es geht, zeigte die Guardiola-Elf, als es in der Vorbereitung zum Tor einmal schnell und direkt ging: Am Ende verschaffte Weisers Außenristpass schließlich Robben den Freiraum, den der Flügelflitzer zu einem kernigen Linksschuss aus elf Metern über Ulreich hinweg ins lange Eck nutzte - 12. Saisontor des Niederländers und das erste gegen Stuttgart überhaupt (41.).
Der 20. Spieltag
Mit je einem Wechsel drehten die beiden Trainer an personellen Stellschrauben: Für Schwaab kam Harnik bei den Gastgebern, während auf der anderen Seite Müller für Weiser ran durfte.
Der FCB agierte mit deutlich mehr Zug, bewegte sich besser. Und legte durch einen Traumfreistoß aus 25 Metern bald nach Wiederanpfiff nach: Alaba zirkelte die Kugel mit einem harten Linksschuss aus leicht halbrechter Position genau in den rechten Winkel (50.).
Das zweite Gegentor war natürlich Gift für die Hoffnungen der Schwaben. Die Gäste ließen Ball und Gegner laufen, die Angriffsaktionen des VfB, bei denen mit Maxim für Romeu ein offensiver einen defensiven Mittelfeldmann ersetzte (58.), stellten die Abwehr der Münchner vor keine allzu ernsthaften Probleme.
Die Hausherren griffen schon in der gegnerischen Hälfte an, versuchten die frühe Balleroberung, was den technisch versierten und passsicheren Bayern mehr Räume verschaffte. Die ganz große Zielstrebigkeit ließ die Guardiola-Elf bei ihren Angriffen dabei zwar vermissen, eingedenk einer Zwei-Tore-Führung war dies aber auch nicht notwendig.
Der Rekordmeister behielt seinen Verwaltungsmodus bei, verpasste durch Lewandowski einen höheren Sieg (74., 82.), während Stuttgart auch nach dem letzten Wechsel - Kostic kam für Hlousek (72.) - offensiv harmlos blieb. 2:0 endete der Südschlager für den Spitzenreiter, der von seiner Form der Hinserie zwar noch ein Stück entfernt ist, aber seinen Acht-Punkte-Vorsprung vor Wolfsburg durch den Dreier konservierte. Der VfB rutschte ans Tabellenende ab und muss sich steigern, um aus dem Keller zu klettern.
Der VfB Stuttgart reist am kommenden Samstag (15.30 Uhr) zur TSG Hoffenheim. Zur selben Anstoßzeit empfängt der FC Bayern den Hamburger SV in der heimischen Allianz-Arena.