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Stillstand beim Transferkarussell: Warum Spaniens Klubs kaum investierten

Keine namhaften Winterneuzugänge in La Liga

Stillstand beim Transferkarussell: Warum Spaniens Klubs kaum investierten

Sein Gehalt bringt Barcelona in arge Nöte: Lionel Messi.

Sein Gehalt bringt Barcelona in arge Nöte: Lionel Messi. imago images

Man hätte nicht schlecht gestaunt, hätte Barcelona einen großen Namen aus dem Hut gezaubert. Schließlich belasten den Klub Gesamtschulden in Höhe von 1,17 Milliarden Euro, das astronomische Gehalt von Lionel Messi trägt seinen Teil dazu bei. Die in Madrid ansässige Zeitung "El Mundo" veröffentlichte unlängst Details aus dem im Sommer auslaufenden Vertrag. Demnach soll Messi für die vier Jahre zwischen dem 1. Juli 2017 und 30. Juni 2021 insgesamt 555.237.619 Euro erhalten. Das Blatt titelte gar: "Der kolossale Vertrag des Lionel Messi, der Barcelona ruiniert."

Doch auch die anderen Topklubs in Spanien hielten die Geldschatullen geschlossen. Den größten Fisch angelte sich noch der FC Sevilla aus dem Transferteich, Papu Gomez kam für kolportierte 5,5 Millionen Euro von Atalanta Bergamo.

Der Hintergrund: die Gehaltsobergrenze, die La Liga den spanischen Klubs im November 2020 auferlegt hat. Hierbei werden die Personalausgaben gemäß dem Umsatz beschränkt.

Real, Atletico und Barça vom Salary Cap besonders betroffen

Ein "Salary Cap" existierte zwar zuvor auch schon, doch war die Obergrenze in Pandemie-freien Zeiten weitaus höher angesetzt. Durfte Real Madrid in der Saison 2019/20 noch 641,05 Millionen Euro für Gehälter ausgeben, sind es 2020/21 nur noch 468,53 Millionen. Auch Atletico (von 348,5 auf 252,72 Millionen) muss deutliche Abstriche machen. Sevilla hingegen darf sogar etwas mehr ausgeben als in der Vorsaison (von 185,17 auf 185,81 Millionen).

Die Gehaltsgrenzen der spanischen Vereine im Überblick.

Die Gehaltsgrenzen der spanischen Vereine im Überblick. La Liga

Und Barcelona? Die Katalanen durften 2019/20 noch 671,43 Millionen für Gehälter zahlen - in der laufenden Saison sind es noch ganze 382,72 Millionen. Schon allein deswegen war ein Gehaltsverzicht der Spieler für den Verein überlebenswichtig. Ende November 2020 einigte man sich auf eine Anpassung der Gehälter, die 122 Millionen Euro einsparte. Darüber hinaus wurden Bonuszahlungen von rund 50 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren gestundet.

Transferausgaben sinken in den Keller

Der Trend in Sachen Transferausgaben zeigt wegen der Pandemie generell nach unten. Im Sommer 2019 gaben die Klubs laut "Transfermarkt.de" noch rund 1,5 Milliarden Euro aus, im folgenden Winter waren es 155 Millionen. Dazu im Vergleich die aktuelle Saison 2020/21: Im Sommer wurden etwa 382 Millionen Euro in die Hand genommen. Diesen Winter waren es gerade mal 21 Millionen Euro.

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