St. Paulis Trainer Markus Kauczinski konnte im Vergleich zum 2:1 in Bielefeld wieder auf die zuletzt fehlenden Ziereis (krank) und Buchtmann (Oberschenkelzerrung) zurückgreifen. Die beiden Leistungsträger rückten in die Startelf und verdrängten Carstens und Miyaichi auf die Bank.
Heidenheims Coach Frank Schmidt veränderte seine Anfangsformation nach dem 1:0 gegen Erzgebirge Aue nur geringfügig und beorderte Andrich anstelle von Pusch (Bank) in die erste Elf.
Zwei der formstärksten Teams trafen aufeinander: In den vorherigen sieben Spielen hatte St. Pauli die meisten Punkte (16) geholt, Heidenheim die zweitmeisten (14). Und das große Selbstvertrauen war beiden Mannschaften anzumerken: St. Pauli kam durch Neudecker zu zwei schnellen Möglichkeiten (2./3.), für die Gäste meldete Griesbeck erste Ambitionen an (5.).
Während St. Pauli in der Folge etwas mehr um Ballbesitz und Spielkontrolle bemüht war und sich ein optisches Übergewicht erarbeitete, machten die Heidenheimer stets den Eindruck, mit einem ihrer gefährlichen Konter für ein Tor sorgen zu können. Richtige Torchancen ergaben sich in dieser Phase jedoch nicht, Andrichs Schuss ans Außennetz war noch die beste (15.).
FCH hat die gefährlicheren Abschlüsse
Nach einer halben Stunde verschoben sich die Verhältnisse etwas, denn die stets aktiven und bemühten Hausherren taten sich schwer, gefährlich vors Tor zu kommen. Nur aus der Distanz wurde es gefährlich, Müller entschärfte Neudeckers 20-Meter-Schuss (28.). Auf der anderen Seite kam der FCH einem Tor näher und näher: Andrichs Schuss aus kurzer Distanz wurde geblockt (35.), Theuerkauf verzog aus 14 Metern (42.) und Schnatterer feuerte den Ball aus elf Metern in die zweite Etage (45.). So ging es torlos in die Kabinen.
Der 13. Spieltag
Nach der Pause kamen die Gäste besser rein. St. Pauli brachte Veerman für Buchtmann, dessen Comeback zeitig zu Ende war. Nur Sekunden später schafften es weder Avevor noch Ziereis, Thomalla entscheidend vom Ball zu trennen, der 16 Meter vor dem Tor bei Schnatterer landete. Der Topscorer des FCH ließ sich die Chance nicht nehmen, und schob aus 15 Metern überlegt flach rechts zum 1:0 ein (52.) - sein sechster Saisontreffer (bei fünf Vorlagen). Doch St. Pauli antwortete schnell: Allagui spielte steil auf Knoll, der für Veerman auflegte - 1:1 (62.).
Buballa will's im Alleingang richten
St. Pauli hatte nun den psychologischen Vorteil auf seiner Seite und wurde vom eigenen Anhang nach vorne gepeitscht - und beinahe zum 2:1: Buballa leitete die Chance über die linken Seite ein und kam aus maximal spitzem Winkel erneut an den Ball. Seinen Lupfer über Müller beförderte Beermann in höchster Not aus dem Strafraum (68.). Es wurde richtig stimmungsvoll: St. Pauli wollte den Heimsieg, Heidenheim wehrte sich nach Kräften und fuhr Gegenangriffe: Himmelmann musste nach Feicks abgefälschter Flanke eingreifen (73.).
St. Pauli gab den Ton in den Schlussminuten an: Zehir aus 20 Metern (85.) sowie Veerman zweimal per Kopf (87./90.) verzeichneten die letzten Chancen gegen leidenschaftlich verteidigende Heidenheimer, die sich den Punktgewinn nach ereignisarmer Nachspielzeit letztlich mehr als verdienten.
St. Pauli gastiert nach der Länderspielpause am Sonntag in Regensburg (13.30 Uhr), Heidenheim empfängt gleichzeitig den SC Paderborn.