St.-Paulis Trainer Franz Gerber ließ exakt die gleiche Elf auflaufen, die in Freiburg ein 1:1 holte. Greuther Fürths Coach Eugen Hach hingegen musste im Vergleich zum 2:0 gegen Reutlingen zwei Mal umstellen, weil Caillas und Rösler Gelb-gesperrt zusehen mussten. Für das Offensivduo kamen Azzouzi und Mamic, wobei Surmann von rechts hinten auf die Caillas-Position links vorne wechselte und Westermann den rechten Streifen abdeckte.
Die Partie begann extrem schwungvoll. Zuerst hatte St. Pauli die besseren Chancen, doch auch Greuther Fürth ließ sich nicht lange bitten. Für die Hamburger zeigte sich vor allem N'Diaye torgefährlich, der zusammen mit Fröhlich mehrmals in Schussposition kam. Bei den Franken gab Policella den ersten Warnschuss ab (6.).
Als nach rund 15 Minuten der Anfangselan der Gerber-Elf nachließ, kam die SpVgg besser ins Spiel und schaffte nach einer verunglückten Kopfball-Abwehr von Gruszka durch Rumans Volleyschuss aus 16 Metern die 1:0-Führung (24.). Fünf Minuten zuvor hatte die Gerber-Elf bei einem Lattenkracher von Mamic Glück. In der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit wurde die Partie kampfbetonter und zerfahrener, so dass sich das Geschehen zumeist im Mittelfeld abspielte.
Nach dem Wechsel dominierte Greuther Fürth minutenlang und hätte durch Reichel (50.) und Ruman (53.) das zweite Tor erzielen müssen, doch dann vertändelte Westermann den Ball leichtfertig gegen Gerber, umkurvte noch Schlicke und schoss ins lange Eck zum 1:1 ein (54.). Nun war St. Pauli aufgewacht, das von seinen Fans nun nach vorne gepeitscht wurde.
Die Franken mussten einige bange Minuten überstehen - Chris hatte unmittelbar vor seiner Auswechslung die große Chance zur Führung (62.), doch SpVgg-Keeper Neuhaus reagierte glänzend. Nach einer weiteren Kopfball-Großchance durch Gibbs (73.), die erneut Neuhaus entschärfte, kam der SpVgg-Joker Eigler mit dem ersten Ballkontakt zur Chance, doch Müller lenkte den Ball zur Ecke (80.). In der packenden Schlussphase ging es zwar ständigg rauf und runter, doch das entscheidende Tor konnte auch N'Diaye mit dem letzten Torschuss nicht mehr erzielen (90. + 2).
In einem dramatischen Spiel trennten sich St. Pauli und Greuther Fürth leistungsgerecht mit 1:1 unentschieden. Die Franken dominierten über weite Strecken, doch mit dem Ausgleichstor entwickelte St. Pauli den typischen Kiez-Fußball und hatte das 2:1 mehrmals auf dem Fuß. Durch das Unentschieden machen die Hanseaten in der Abstiegszone nicht entscheidend an Boden gut, Greuther Fürth wurde nach vier Siegen in Folge beim Angriff auf Rang drei vorerst gestoppt.